Wirklich frustriert war Hockeytrainer Nils Hübner nach der jüngsten Partie in der Hallenoberliga am Sonntag. Dabei hatte sein Team, die Damen des HC Delmenhorst, keine schlechte Leistung gebracht: „Über weite Strecken des Spiels waren wir gleich gut oder sogar besser." Gar nicht dazu passte allerdings das Resultat: Am Ende stand ein 9:2 für die Gastgeberinnen des Bremer HC II.
Hübner hatten keinen Auftritt seines Teams gesehen, der eine Klatsche in dieser Höhe rechtfertigen würde. Aber in einem Bereich sparte der Coach nicht mit Kritik: „Wir waren oft vor dem gegnerischen Tor, aber haben nur die Torhüterin angeschossen. Wenn man so ineffizient ist, ist man selbst schuld“, stellte er genervt fest. Mehr noch: „Wenn du so ineffektiv bist, gehörst du nicht in die Liga.“
Letzter in der Tabelle
In der Tabelle steht Delmenhorst auf dem letzten Rang. Nach zwei herben Pleiten zum Saisonstart hatte ein Punkt gegen Eintracht Braunschweig II Mut gemacht. Nun sollten in der Hansestadt wichtige Punkte für den Klassenerhalt her. Schließlich hatten die Bremerinnen ihre bisherigen drei Spiele verloren. Gegen Delmenhorst wäre eine vierte Pleite möglich gewesen. Knackpunkt neben der Chancenverwertung waren aus Sicht der Gäste wenige Spielminuten.
Das erste Viertel verlief torlos. In der Folge kamen beide Mannschaften zu Chancen. Nur der Bremer HC II nutze sie, es stand 3:0 für das Heimteam. Im dritten Viertel und in der Anfangsphase des letzten Viertels verkürzte Greta Lüschen mit einem Doppelpack auf 2:3. „Sie hat es als Einzige geschafft, über die Torhüterin zu schießen“, sagte ihr Trainer. Nun war der HCD gar nicht mehr weit weg vom Ausgleichstreffer.
Hübner geht volles Risiko
„Durch eine Unachtsamkeit kassieren wir aber das 2:4“, ärgerte sich Hübner. Danach ersetze er seine Torfrau durch eine Feldspielerin und schuf so eine Überzahl. „Bei diesem Spielstand musst du öffnen.“ Der Gegner wusste jedoch viel mit den nun bestehenden Räumen anzufangen: „Sie haben uns in acht Minuten sechsmal ausgekontert.“ Zwei Tore fielen in der künstlichen Überzahl, vier nach dem Verzicht auf das totale Risiko.
In der denkbar schlechten Spielphase hätten seinem Team „die Körner gefehlt“, vermutete Hübner. Die Delmenhorsterinnen waren durch einige Ausfälle dezimiert in das Spiel gegangen. „Eine Ausrede darf das aber nicht sein." Am Sonntag schließt der Tabellenletzte die Hinrunde und das Kalenderjahr beim Tabellenzweiten HC Göttingen ab (11 Uhr). Hübner sagt: „Wir haben nichts zu verlieren.“