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Handball-Oberliga HSG Delmenhorst feiert Klassenerhalt nach Sieg gegen Schwanewede

Die HSG Delmenhorst schwimmt weiter auf der Erfolgswelle und hat nun Planungssicherheit: Der Oberliga-Klassenerhalt steht nach dem Heimsieg gegen Schwanewede/Neuenkirchen fest. Das wurde ausgelassen gefeiert.
04.05.2025, 15:08 Uhr
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Von Olaf Kowalzik

Die Oberliga-Handballer der HSG Delmenhorst hielt es nicht mehr auf der Reservebank. Kaum hatte Marlin Hörner die Lederkugel von rechts mit einem satten Strahl zur 30:27-Führung in den oberen Torwinkel der HSG Schwanewede/Neuenkirchen eingeschweißt, erhoben sie sich und feierten die finalen 46 Sekunden durch. Denn nun war klar, dass sie sich den Klassenerhalt mit dem sechsten ungeschlagenen Spiel in Folge (11:1 Punkte) vorzeitig gesichert hatten. Dass sie am Ende noch einen Gegentreffer zum 30:28 (19:11)-Endstand kassierten, juckte von ihnen keinen mehr – sie jubelten und feierten, was das Zeug hielt.

Mit 21:27 Punkten stehen sie auf dem achten Tabellenplatz. Nach der Zittersaison 2023/24 herrscht nun frühzeitig Planungssicherheit, da darf auch mal gefeiert werden. „Oh wie ist das schön“ im Ballermann-Style von Mickie Krause schallte aus den Lautsprechern der Stadionhalle, dem ließen die Delmenhorster Spieler im Kreis tanzend und singend ein „Oberliga hey“ folgen.

Für Coach Meißner wird es teuer

Apropos Lautsprecher: Jonas Meißner kommt der überragende Saisonendendspurt teuer zu stehen. „Ich habe meiner Mannschaft eine neue Musikbox versprochen, wenn wir die Klasse halten“, verriet er mit einem breiten Grinsen. „Allerdings habe ich mich großkotzig auf ein Modell eingeschossen, das mich jetzt ein paar Taler kosten wird“, ergänzte er. Nach dem Match gegen Schwanewede/Neuenkirchen musste in den Hallenkatakomben noch einmal die alte Box herhalten, dazu hatten die Hausherren ihre Kabine flott mit einigen bunt blinkenden Partylampen dekoriert, sodass sie für eine Klassenerhalts-Sause bestens ausgestattet war. Und gefeiert wurde bei den Gastgebern noch eine lange Zeit.

Dass sich das Spiel noch einmal zur Zitterpartie entwickeln würde, war nach der ersten Hälfte nicht zwingend zu vermuten gewesen, denn in dieser hatten die Hausherren die „Schwäne“ nach allen Regeln der Kunst dominiert. Der bessere Start gehörte zwar mit 3:1 den Gästen, anschließend taten sie sich jedoch vor dem Seitenwechsel mit der sehr offensiven Delmenhorster Abwehr immens schwer. Was aus der zweiten Reihe auf das Tor kam, war wiederum beim bis dahin bestens aufgelegten Schlussmann Silas Schumacher (sechs Paraden) gut aufgehoben. „Bei den Außenwürfen hatte ich Probleme, dafür lagen mir die anderen in Zusammenarbeit mit der Deckung umso besser“, urteilte Schumacher.

Sonderbewachung für Sam Ramin

Der Delmenhorster Angriff ließ selbst dann nicht nach, als die Gäste Sam Ramin nach gut einer Viertelstunde eine Sonderbewachung vor die Füße stellten. „Das hat zwar keinen Spaß gemacht, weil ich dadurch ausgeschaltet war. Dafür habe ich mich gefreut, dass wir als Team gute Lösungen gefunden haben“, kommentierte Ramin den Erfolgslauf seiner Mitspieler zur 17:9-Führung. Von Spaß konnten die Gäste-Keeper Jan Tholen und Dominik Koppenstein, der extra vom dualen Studium aus Stuttgart angereist war, indes nicht sprechen: Beide hielten bis dahin zusammen nur zwei Würfe. Beim Spielstand von 19:11 wurden die Seiten gewechselt.

Während Jonas Meißner seine Mannschaft „am liebsten gleich die Pause hätte durchspielen lassen“, kam den „Schwänen“ die Unterbrechung gerade recht. Der Gäste-Coach Thorben Kruse schien bei seinen Männern den Fokus gut neu justiert zu haben, denn von nun an fühlten die Schwaneweder ihrem Gegner mit einer leicht veränderten Abwehrformation mächtig auf den Zahn. Dahinter parierte Jan Tholen einige Bälle und kam im zweiten Durchgang auf eine Fangquote von rund 30 Prozent.

Eisenmenger wird zum wichtigen Faktor

Es waren keine neun Minuten gespielt, da hatten die zuvor drei Spiele in Folge siegreichen "Schwäne" bereits auf 19:20 verkürzt. Danach stoppte der mittlerweile eingewechselte Delmenhorster Torwart Sönke Schröder mit einem gehaltenen Siebenmeter den Vormarsch der Gäste. Luca Egan verschaffte seinem Team mit dem Treffer zum 21:19 wieder wichtige Atemluft (44.). In der Folgezeit wurde der Delmenhorster Linkshänder Till Eisenmenger mit seiner hohen Geschwindigkeit und seinem Durchsetzungsvermögen im Rückraum immer mehr zum wichtigen Faktor, während Etienne Steffens am Kreis gegen seinen früheren Jugendklub mächtig ackerte.

Die beiden waren auch an der Schlüsselszene zum 27:25 beteiligt: Eisenmenger holte den Strafwurf heraus, Steffens setzte den Ball trotz des Kniekontakts von Jan Tholen erfolgreich in die Maschen. „Die Jungs hatten mich gefragt, ob ich treffe, und ich habe ja gesagt. Das war knapp, aber letztlich ein cooles Ding“, sagte Etienne Steffens zufrieden. Als Till Eisenmenger anschließend auch noch per Konter zum 28:25 traf, hatte sich die HSG Delmenhorst ein Polster geschaffen, von dem sie bis zum Schluss zehrte.

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Info

HSG Delmenhorst - HSG Schwanewede/N. 30:28 (19:11)

Delmenhorst: Schumacher, Schröder, Plate - Hörner (2), Schwiderski, Stadtsholte, Steffens (4/1), Kowalzik (2), Ramin (3), Cuda (6), N. Schäfer (4), Egan (4), Eisenmenger (5)

Siebenmeter: Del. 2/1, Schw. 5/4

Zeitstrafen: Del. 1, Schw. 1   ELO

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