Ein echtes Heimspiel im Delmenhorster "Wohnzimmer" wäre möglich gewesen. Oder wieder ein Auftritt auf der ganz großen Bühne im Bremer Weserstadion. Die Wahl des SV Atlas Delmenhorst fiel jedoch auf Oldenburg als Austragungsort für das DFB-Pokal-Duell gegen Borussia Mönchengladbach. Auf den ersten Blick ist das dortige Marschwegstadion die unattraktivste der drei möglichen Spielstätten. Euphorie löst die Entscheidung pro Oldenburg nicht aus, aber oft ist eben der Mittelweg am besten.
Das Marschwegstadion bietet mehr Zuschauern Platz als das Stadion Düsternort, ist aber deutlich kleiner als das Weserstadion. Die Infrastruktur ist besser als in Delmenhorst, aber nicht so professionell wie in Bremen. Im Gesamtpaket bekommt Atlas in Oldenburg mehr als im heimischen Stadion Düsternort, das schon 2023 gegen den FC St. Pauli nur mit größtem Aufwand pokaltauglich zu machen war.
Das Weserstadion wäre eine riskante Wahl
Das Weserstadion strahlt zweifellos heller als das Marschwegstadion, nicht nur wegen der Flutlichtmasten. Das wirtschaftliche Risiko wäre dort aber größer gewesen, denn das Stadion hätte ordentlich voll werden müssen, um die hohen Kosten zu decken. Auch wenn Gladbach ein attraktiver Gegner ist, kann niemand dafür garantieren, dass zu einem Pokalspiel, dessen Ausgang zu 99 Prozent feststeht, 20.000 Zuschauer oder mehr kommen.
Die Atlas-Verantwortlichen trafen also eine Entscheidung des Kopfes und nicht des Herzens. Den Ausschlag hat wohl gegeben, dass ein Spiel in Oldenburg mit weniger Arbeit verbunden ist als ein Spiel in Delmenhorst. Da die blau-gelben Funktionäre ihre Tätigkeit allesamt ehrenamtlich ausüben, ist das absolut verständlich.
Und genug zu tun haben sie auch jetzt, allein der Kartenvorverkauf ist eine Mammutaufgabe. Anders als bei der Partie gegen St. Pauli sollten dieses Mal möglichst alle Vereinsmitglieder und Dauerkarteninhaber ein Ticket für das DFB-Pokal-Spiel erhalten, wenn sie eines haben möchten. Darüber hinaus gilt es nun, möglichst viele Delmenhorster am 17. August nach Oldenburg zu locken, damit es sich zumindest ein bisschen wie ein Heimspiel anfühlt.