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Fußball-Oberliga SV Atlas Delmenhorst feiert Auftaktsieg gegen VfV Hildesheim

Die neuformierte Mannschaft des SV Atlas Delmenhorst hat am ersten Spieltag einen starken Eindruck hinterlassen. Der Sieg gegen Hildesheim war verdient und steigerte die Vorfreude auf den FC St. Pauli.
05.08.2023, 18:38 Uhr
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SV Atlas Delmenhorst feiert Auftaktsieg gegen VfV Hildesheim
Von Christoph Bähr

Die Fans des SV Atlas Delmenhorst mussten sich etwas gedulden, bis sie ihr Team für den Auftaktsieg feiern konnten. Der obligatorische Mannschaftskreis nach dem Abpfiff dauerte länger als gewöhnlich, und das lag an Bastian Fuhrken. "Ich habe den Jungs gesagt, dass sie ab jetzt diese Woche mit dieser besonderen Aufmerksamkeit genießen sollen", erzählte der Sportchef mit Blick auf den DFB-Pokal-Kracher gegen den FC St. Pauli am kommenden Sonnabend. Dass sie mit positiven Gedanken und voller Vorfreude in eine außergewöhnliche Woche starten können, haben sich die Fußballer des SV Atlas am Sonnabendnachmittag verdient: Am ersten Oberliga-Spieltag gewannen sie gegen den VfV 06 Hildesheim souverän mit 2:0 (1:0).

Beide Teams stiegen gemeinsam aus der Regionalliga Nord ab und gehören eine Etage tiefer nun zum Kreis der Titelanwärter. Es war also eine echte Standortbestimmung zum Auftakt, und das neuformierte Atlas-Team meisterte sie mit Bravour. "Der erste Spieltag ist immer eine Wundertüte. Keiner weiß genau, wo er steht. Ein großes Lob an die Mannschaft. Wir haben guten Fußball gespielt und leidenschaftlich verteidigt", sagte Trainer Dominik Schmidt.

Er hatte genau die Startelf aufgestellt, die er nach dem abschließenden Testspiel gegen den Brinkumer SV (5:0) noch für ihren "Schlafwagenfußball" kritisiert hatte. Vor Torwart Damian Schobert bildeten Nicolas Fenski, Raoul Cissé, Kerem Sari und Philipp Eggert die Viererkette. Florian Stütz und Philipp Eggersglüß spielten im defensiven Mittelfeld, Mustafa Azadzoy bekleidete die Zehner-Position. Vorne wirbelten Ousman Touray und Shamsu Mansaray auf den Außenbahnen, während Phil Gysbers das Zentrum besetzte. Schmidt baute also auf das 4-2-3-1-System, in dem sich seine Mannschaft in der Vorbereitung am wohlsten gefühlt hatte.

Flinke Flügelstürmer sorgen für Gefahr

Der Atlas-Coach reagierte kurz vor dem Anpfiff noch mit taktischen Anweisungen auf die Hildesheimer Grundordnung mit Dreierkette. "Wir haben kleinere Umstellungen vorgenommen, damit wir im Zentrum nicht in Unterzahl sind", berichtete Schmidt. Vor rund 700 Zuschauern hatten die Delmenhorster von Anfang an die Spielkontrolle und strahlten mehr Torgefahr aus. Die flinken Flügelstürmer Touray und Mansaray bereiteten der Hildesheimer Abwehr wiederholt Kopfzerbrechen.

Die größte Chance der ersten Hälfte bot sich Gysbers, der nach einem katastrophalen Ballverlust von Yannik Schulze frei auf den gegnerischen Torwart Tobias Dahncke zulief und den Ball neben das Tor schob (40.). Dass die Delmenhorster trotzdem mit einem Vorsprung in die Pause gingen, war Touray zu verdanken. Von der Strafraumkante zirkelte er den Ball mit dem linken Fuß herrlich zum 1:0 in den Torwinkel (44.). "Zur Halbzeit hätten wir schon höher führen müssen", hielt Schmidt fest.

Direkt nach dem Seitenwechsel hatte der SV Atlas dann seine stärkste Phase, spielte mit viel Tempo nach vorne und drückte auf den zweiten Treffer. Mansaray hätte diesen nach einem schönen Touray-Pass erzielen müssen, doch er zögerte frei vor dem Tor zu lange und wurde von Gabriel Michalek abgegrätscht (47.). Einen Schuss des gut aufgelegten Atlas-Zugangs Nicolas Fenski lenkte Dahncke über die Latte (53.).

Atlas-Abwehr steht sicher

"Ich hatte die Sorge, dass sich die vergebenen Chancen noch rächen könnten. Wir haben mit einer sehr jungen Viererkette gespielt. Und dass jungen Leuten mal ein Fehler passiert, ist völlig normal", sagte Fuhrken. Seine Befürchtungen bestätigten sich allerdings nicht, die Atlas-Abwehr stand dank der zweikampfstarken Innenverteidiger Cissé und Sari sicher. Hildesheim hatte kaum Möglichkeiten, nur bei einem Schuss von Nikos Elfert über das Tor wurde es etwas gefährlich für Atlas (65.).

Cissé überzeugte nicht nur hinten, sondern wurde auch vorne zum Matchwinner: Eine Stütz-Ecke köpfte er entschlossen zum 2:0 ein (68.). "Nach dem Tor war ich sehr erleichtert", betonte Fuhrken. Stütz hatte übrigens in der ersten Hälfte die Gelbe Karte gesehen und danach ein weiteres Foul begangen. Schmidt ließ ihn trotz Gelb-Rot-Gefahr auf dem Feld, was durchaus riskant war, sich aber durch Stütz' Torvorlage auszahlte.

Hildesheims Trainer Marcel Hartmann war derweil bedient: "Der Sieg war verdient für Atlas, aber beide Gegentore ärgern mich extrem. Beim ersten Treffer sind wir in Überzahl, verhalten uns aber zu passiv. Und beim zweiten Tor sind wir nach einer Ecke nicht richtig da." In der Schlussphase drängten die Hildesheimer den SV Atlas zwar in die Defensive, wirklich brenzlig wurde es für die Blau-Gelben aber nie. Die Gäste bleiben somit in Delmenhorst sieglos. "Hinten heraus haben uns etwas die Körner gefehlt, aber insgesamt war es eine gute Leistung, die auf mehr hoffen lässt", sagte Schmidt wenige Minuten nach dem Abpfiff, während einige Atlas-Fans bereits voll auf den DFB-Pokal fokussiert waren und Schmähgesange gegen St. Pauli anstimmten.

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Info

SV Atlas Delmenhorst - VfV 06 Hildesheim 2:0 (1:0)

Atlas: Schobert - Fenski, Cissé, Sari, Eggert - Stütz (71. Schallschmidt), Eggersglüß (82. Hein) - Touray (75. Dähnenkamp), Azadzoy (75. Trebin), Mansaray - Gysbers (66. Basha)

Hildesheim: Dahncke - Michalek, Schulze, Rauch - Elfert, Doski, Akdas (66. Christel), Baghdadi - Gökdemir, Yilmaz, MC Mensah Quarshie (76. Owusu)

Tore: 1:0 Touray (44.), 2:0 Cissé (68.)

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