Manch einer könnte denken, dass die Absage des jüngsten Heimspiels gegen Blau-Weiß Lohne dem SV Atlas Delmenhorst aufgrund mehrerer krankheitsbedingter Ausfälle gelegen kam, doch Trainer Key Riebau sieht das ganz anders: "Wenn man verloren hat, will man schnellstmöglich wieder spielen, um den Misserfolg vergessen zu lassen. Stattdessen hatten wir das schlechte Gefühl nach zwei Niederlagen zum Jahresauftakt jetzt noch eine Woche länger." Die dritte Partie des Jahres bestreitet Atlas am Sonntag bei der SV Drochtersen/Assel (15 Uhr), und so langsam muss der Tabellen-14. mal wieder punkten, denn die Teams im Tabellenkeller der Fußball-Regionalliga Nord sind eng zusammengerückt. Nur noch zwei Zähler Vorsprung hat Atlas auf den Vorletzten VfV Hildesheim.
Aus dem Kehdinger Stadion von Drochtersen haben in der laufenden Saison noch nicht allzu viele Teams Punkte mitgenommen. Der Tabellenfünfte verbuchte in 13 Heimpartien sieben Siege, drei Remis und drei Niederlagen. "Drochtersen/Assel verfügt über ein regionalligaerfahrenes Kollektiv. Das ist eine eingeschworene Truppe, die weiß, wie man Spiele in der vierten Liga gewinnt", sagt Riebau. Das bewies die Elf von Trainer Frithjof Hansen auch beim Hinspiel in Delmenhorst, das sie mit 3:0 gewann.
Riebau warnt vor Neumann
Mit Alexander Neumann (zwölf Saisontore) verfügt der Atlas-Gegner über den drittbesten Torschützen der Liga, der allerdings nicht immer von Beginn an spielt. "Ihn müssen wir im Auge behalten, er bewegt sich unheimlich gut im Raum. Mit Marcell Sobotta, Jorik Wulff und Maximilian Geißen haben sie aber noch viel mehr Offensivspieler mit Qualität. Wir müssen im Kollektiv gut verteidigen und die Umschaltmomente nutzen", sagt Riebau.
Entspannt hat sich die Personallage bei Atlas in der zweiwöchigen Spielpause nicht. Mehrere Spieler sind erkrankt oder gerade erst wieder gesund geworden. "Wir sind da sehr vorsichtig und wollen auf keinen Fall bei einem Spieler eine Herzmuskelentzündung riskieren. Alles passiert in enger Absprache mit dem Mannschaftsarzt. Wir brauchen jeden Punkt, aber die Gesundheit steht trotzdem an erster Stelle", betont Riebau.
Fragezeichen stehen hinter den Einsätzen von Florian Stütz, Philipp Eggersglüß, Dimitrios Ferfelis, Tobias Steffen und Efkan Erdogan. Mustafa Azadzoy fällt mit Knieproblemen aus. Kristian Taag stand nach langer Ausfallzeit zuletzt wieder im Kader, hat nun jedoch wieder Beschwerden im Knie. Der Winterzugang und neue Kapitän Dominic Volkmer fehlt wegen seines Muskelfaserrisses weiterhin. "Wir sind bei ihm guter Dinge, aber wir wollen ihn nicht verheizen. Den Fehler aus der Vorbereitung, als er zu früh schon wieder zu viel gemacht haben, werden wir nicht wiederholen", unterstrich Riebau.