Nach dem Angriff auf Fans des Fußball-Oberligisten SV Atlas Delmenhorst hat die Polizei erste Hinweise erhalten. Auf einem Online-Portal, das das anonyme Hochladen von Videos ermöglicht, seien bereits Dateien eingegangen. Diese würden nun ausgewertet, sagte Albert Seegers, Pressesprecher der Polizeiinspektion Delmenhorst/Oldenburg-Land/Wesermarsch, am Mittwoch auf Nachfrage. Zudem liefen die Befragungen durch die von der Polizei eingesetzte Ermittlungsgruppe, die die Tat aufklären soll. Seegers: "Wir befragen aktuell vorrangig die betroffenen Fans und Anwohnerinnen und Anwohner aus dem Nahbereich. Wir ermitteln weiterhin in alle Richtungen."
Die Fangruppierung "Block H" hatte den Bus organisiert, dessen Insassen nach der Rückkehr vom Atlas-Spiel in Heeslingen (1:1) am vergangenen Sonnabend von 20 bis 30 vermummten Unbekannten attackiert wurden. An Bord waren auch Anhänger, die nicht zum "Block H" gehören. Es gab laut Polizei insgesamt sieben Verletzte. Der "Block H" bezeichnete die Tat in einer Stellungnahme als „politisch motivierten Angriff“. Das konnte Seegers weiterhin nicht bestätigen. Er betonte: "Alle Vorfälle aus der Vergangenheit fließen in die Bewertung des Angriffs ein. Aus diesem Grunde ist der polizeiliche Staatsschutz in die Ermittlungen involviert."
In der Oberliga geht es für den SV Atlas am Sonnabend mit einem Heimspiel gegen den Aufsteiger Blau-Weiß Bornreihe weiter (15 Uhr). Im Normalfall wäre die Partie völlig unproblematisch, doch nach dem Angriff auf die Atlas-Fans hat sich die Sicherheitslage verändert. "Als Polizei werden wir die erforderlichen Maßnahmen ergreifen, um alle Zuschauerinnen und Zuschauer vor Angriffen zu schützen", kündigte Seegers an.