In den vergangenen Tagen kursierten Vorberichte aus der Lüneburger Presse zum anstehenden Spiel in der Kabine des SV Atlas Delmenhorst. Ein gutes Zeichen, wie der Sportliche Leiter Bastian Fuhrken findet: "Die Jungs sind fokussiert und beschäftigen sich mit der nächsten Aufgabe." Der SVA empfängt an diesem Sonnabend ab 14 Uhr den Lüneburger SK Hansa im Delmenhorster Stadion und kann einen großen Schritt in Richtung Aufstiegsrunde der Fußball-Regionalliga machen. "Ein Sieg könnte sehr wichtig sein", unterstreicht Fuhrken.
Atlas geht als Favorit in die Partie, hat drei der vergangenen vier Begegnungen gewonnen und ist Tabellendritter. Lüneburg dagegen belegt derzeit den zehnten und damit letzten Platz in der Gruppe Süd der Regionalliga Nord. Die Situation erinnert an das Atlas-Heimspiel gegen den HSC Hannover, in dem die Delmenhorster Anfang Oktober ebenfalls klarer Favorit waren und dann nach einer enttäuschenden Leistung mit 0:1 verloren. "So etwas wird sich gegen Lüneburg nicht wiederholen", ist Fuhrken überzeugt. Er habe den Eindruck, dass die Mannschaft voll konzentriert sei und genau wisse, welche Chance sich bei einem Sieg tabellarisch bieten könnte. Die besten fünf Teams erreichen die Aufstiegsrunde, der SVA hat derzeit drei Punkte Vorsprung auf Rang sechs. "Im besten Fall können wir uns ein kleines Polster verschaffen", sagt Fuhrken.
Als zusätzliche Warnung dient das Hinspiel in Lüneburg. "Der Stachel sitzt noch tief", verdeutlicht Fuhrken. Damals verschliefen die Delmenhorster die erste Halbzeit und lagen mit 0:2 zurück. Erst durch einen Kraftakt in der zweiten Hälfte sicherten sie sich noch ein 2:2-Unentschieden. "Da haben wir das Spiel zuerst nicht ernst genug genommen. Das war ärgerlich", sagt Fuhrken, der glaubt, dass die Mannschaft solch einen Fehler nicht noch einmal begeht. Der Sportliche Leiter erwartet, dass die Lüneburger "ein robuster Gegner sein werden, der sich körperlich in guter Verfassung befindet". Da das Heimspiel gegen Werder Bremens U23 am vergangenen Wochenende wegen Unbespielbarkeit des Platzes ausfiel, hatte die Mannschaft von Trainer Qendrim Xhafolli und Teamchef Rainer Zobel zwei Wochen Zeit zum Regenerieren.
Aus den zurückliegenden vier Partien holten die Lüneburger immerhin fünf Zähler, verloren allerdings vor zwei Wochen mit 0:2 beim SSV Jeddeloh, gegen den der SV Atlas am vergangenen Sonnabend einen 1:0-Sieg einfuhr. "Das Spiel gegen uns wird für Lüneburg sehr wichtig. Sie wollen sicherlich gewinnen und sich noch einen Funken Hoffnung auf die Aufstiegsrunde erhalten", glaubt Atlas-Trainer Key Riebau. Er betont aber sogleich, dass sich auch seine Mannschaft viel vorgenommen habe. "Der Platz wird tief sein, darauf müssen wir uns schnellstmöglich einstellen. Wir wollen den Gegner unter Druck setzen und die drei Punkte zu Hause behalten."
Die personellen Voraussetzungen beim SVA sind gut. Cerruti Siya hat seine Gelb-Rot-Sperre abgesessen und ist eine zusätzliche Alternative für die Offensive. Stammtorwart Rico Sygo kehrt nach seiner Roten Karte zwischen die Pfosten zurück. Florian Urbainski muss somit wieder auf der Bank Platz nehmen. "Er hat das aber super gemacht und gezeigt, was er kann", lobt Riebau seinen Ersatzkeeper. Mattia Trianni muss derweil rotgesperrt noch eine Partie aussetzen. Flodyn Balokis Gelbsperre ist zwar abgelaufen, doch wegen seiner Muskelverletzung fällt der Defensivmann weiterhin aus. Dazu fehlt der erkrankte Tom Schmidt.
Die Startelf massiv umbauen dürfte Riebau nicht. Beim knappen Sieg gegen Jeddeloh hat sich die Mannschaft in der zweiten Halbzeit ins Spiel gekämpft und durch Mentalität überzeugt. Zugang Mohamed Darwish könnte nach einer weiteren Trainingswoche für einen längeren Einsatz infrage kommen. Gegen Jeddeloh hatte er knapp zehn Minuten gespielt und direkt den Siegtreffer von Dimiotrios Ferfelis vorbereitet. "Da hat man gesehen, wie handlungsschnell er ist. Er erfasst Situationen sofort", sagt Fuhrken über den neuen Offensivspieler. Darwish war zwar seit dem Sommer vereinslos, hat sich aber beim Oberligisten Arminia Hannover fit gehalten. Fuhrken: "Er war also nicht komplett raus. Natürlich muss sich ,Mo' noch an die Abläufe bei uns gewöhnen, aber er ist sicherlich eine Option für das Lüneburg-Spiel."