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Nach Regionalliga-Abstieg Warum Mattia Trianni nicht beim SV Atlas Delmenhorst bleiben will

Der SV Atlas Delmenhorst hätte den Vertrag mit Mattia Trianni gerne verlängert. Der Außenstürmer will jedoch höherklassig als in der Oberliga spielen, wie sein Berater dem DELMENHORSTER KURIER sagte.
09.06.2023, 20:15 Uhr
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Warum Mattia Trianni nicht beim SV Atlas Delmenhorst bleiben will
Von Christoph Bähr

Über mangelnde Publicity kann sich Mattia Trianni in den vergangenen Tagen wahrlich nicht beklagen. Die "Bild"-Zeitung nannte den Außenstürmer, dessen Vertrag beim Regionalliga-Absteiger SV Atlas Delmenhorst Ende Juni ausläuft, als möglichen Zugang beim Drittligisten Erzgebirge Aue. Nun brachte das Online-Portal "liga3-online.de" auch noch den Zweitliga-Absteiger Jahn Regensburg als künftigen Arbeitgeber Triannis ins Spiel. Wohin der 30-Jährige wechselt, ist momentan noch offen. Klar ist aber, dass er nicht beim SV Atlas bleibt. "Die Delmenhorster haben sich sehr um ihn bemüht, das wissen wir zu schätzen. Mattia möchte allerdings höherklassig als in der Oberliga spielen", sagte Triannis Berater Misael Dimitrovski am Freitag gegenüber dem DELMENHORSTER KURIER.

Trianni strebe einen Wechsel in die dritte Liga oder in die Regionalliga an. "Er hatte zweieinhalb schöne Jahre bei Atlas, aber jetzt ist es Zeit für etwas Neues", erklärte Dimitrovski. Nach Informationen unserer Zeitung ist tatsächlich Jahn Regensburg ein mögliches Ziel. Auch der SSV Jeddeloh aus der Regionalliga Nord hat bei Trianni angeklopft, was wenig überraschend kommt: Am Küstenkanal übernimmt schließlich Key Riebau das Traineramt, der den drittligaerfahrenen Offensivspieler aus der gemeinsamen Zeit in Delmenhorst bestens kennt. 

Dritte Liga oder Regionalliga?

Sportchef Bastian Fuhrken hätte Trianni gerne weiterhin beim SV Atlas gesehen. "Wir haben Gespräche geführt, und er hat ein Angebot für einen neuen Vertrag vorliegen. Es wäre sehr schade, wenn er uns verlässt", sagte Fuhrken. Offiziell informiert wurde er bis Freitagnachmittag nicht, doch Trianni hat sich offenbar gegen Atlas entschieden. Ob er es noch einmal in der dritten Liga versucht oder im Norden bleibt und weiterhin in der Regionalliga spielt, muss der gebürtige Heilbronner jetzt entscheiden.

Anfang des Jahres wurde Trianni schon beim Drittligisten FSV Zwickau gehandelt, blieb letztlich aber in Delmenhorst. Der technisch versierte, schussstarke Flügelstürmer kam Anfang 2021 als vereinsloser Spieler zu den Blau-Gelben und fühlt sich wohl in der Region. Er studiert derzeit in Oldenburg. In der vergangenen Saison bestritt Trianni 32 Pflichtspiele für Atlas. Dabei kam er auf acht Tore und sieben Torvorlagen. Mit ihm geht ein echter Leistungsträger. Trianni ist der zehnte Atlas-Abgang. Lamin Touray (SSVg Velbert), Dimitrios Ferfelis (Heeslinger SC), Steffen Rohwedder (SC Wiedenbrück), Efkan Erdogan, Tobias Steffen, Julian Stöhr (alle Kickers Emden), Oliver Rauh (BV Garrel), Eike Bansen und Olivér Schindler hatten sich bereits vor ihm verabschiedet.

Atlas plant mit Ousman Touray

Beim zuvor letzten Abgang Lamin Touray war in Delmenhorst zwar bekannt, dass er seinen Vertrag nicht verlängern möchte. Den künftigen Verein des Flügelstürmers erfuhren die Atlas-Verantwortlichen allerdings nicht von ihm persönlich, sondern aus den Medien. Das sorgte für leichte Irritationen, hat laut Fuhrken aber keine Auswirkungen auf einen möglichen Verbleib von Lamins Bruder Ousman Touray. Der Vertrag des älteren Touray-Bruders bei Atlas läuft noch bis 2024 und gilt auch für die Oberliga. "Der Plan ist, dass er bei uns bleibt", sagte Fuhrken.

Vier Zugänge hat der Atlas-Sportchef bislang präsentiert. Offensivtalent Leonit Basha (VfL Osnabrück U19), Stürmer Justin Dähnenkamp (Blau-Weiß Bornreihe), Verteidiger Eugen Uschpol (TuS Sulingen) und Torwart Dario Reuter (SF Wüsting-Altmoorhausen). Vier weitere Spieler stehen laut Fuhrken kurz vor einem Wechsel nach Delmenhorst und sollen in den kommenden Wochen vorgestellt werden. Darunter ist ein weiteres Offensivtalent, das aktuell noch in der A-Jugend spielt. Damit setzt Atlas seinen Plan fort, in jedem Jahr zwei oder drei U19-Spieler in den Kader einzubauen.

Fuhrken zeigt sich aktuell zufrieden mit dem Stand der Kaderplanungen. Trotz der vielen Abgänge werde Atlas eine schlagkräftige Mannschaft aufbieten. "Der Name SV Atlas hat eine Strahlkraft. Das merke ich in den Gesprächen mit Spielern immer wieder", unterstrich der Sportchef. Es wird also noch einige interessante Transfermeldungen geben, bis der SV Atlas am 28. Juni die Vorbereitung auf die kommende Saison aufnimmt.

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Ärger um Dähnenkamp-Wechsel

Justin Dähnenkamp vom Landesliga-Meister SV Blau-Weiß Bornreihe ist der bislang prominenteste Zugang des SV Atlas Delmenhorst für die kommende Oberliga-Saison. Der Wechsel hat in Bornreihe für Ärger gesorgt. "Wir haben erst jetzt erfahren, dass da offenbar schon seit mehreren Wochen intensiv verhandelt wurde", sagte Trainer Nils Gresens, nachdem Atlas den Transfer vermeldet hatte. Dähnenkamp selbst betonte, er habe immer mit offenen Karten gespielt.

So sieht es auch Bastian Fuhrken. "Justin hat dem Verein rechtzeitig gesagt, dass er noch nicht weiß, ob er bleibt. Auch über die Gespräche mit uns hat er Bornreihe informiert, gleiches gilt für die Vertragsunterschrift", erklärte der Atlas-Sportchef. Fuhrken selbst nahm keinen Kontakt zum SV Bornreihe auf, "weil Justin die Verantwortlichen immer über alles informiert hat, daran besteht für mich kein Zweifel".

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