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Delmenhorst Wie es beim TuS Heidkrug nach dem Rückzug des Führungsduos weitergeht

Überraschend und unabhängig voneinander sind der Vorsitzende Sascha Voigt und dessen Stellvertreter Lars Rolwes zurückgetreten. Übernimmt nun der 3. Vorsitzende Sebastian Bignet den Vorsitz des TuS Heidkrug?
18.01.2024, 19:45 Uhr
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Wie es beim TuS Heidkrug nach dem Rückzug des Führungsduos weitergeht
Von Christoph Bähr

Die Ereignisse kamen überraschend, auch für Sebastian Bignet. Auf einmal ist der 25-Jährige kommissarischer Vorsitzender des TuS Heidkrug. Nach den Rücktritten von Klubchef Sascha Voigt und dessen Stellvertreter Lars Rolwes innerhalb weniger Stunden am vergangenen Mittwoch (wir berichteten) rückte der bisherige 3. Vorsitzende in der Hierarchie des zweitgrößten Delmenhorster Sportvereins auf. "Das kam alles unerwartet, entsprechende Andeutungen gab es vorher nicht", sagte Bignet am Donnerstag. "Wir müssen uns jetzt erst einmal neu formieren. In der kommenden Woche gibt es eine Sitzung des Vorstands."

Neben Bignet besteht die Vereinsführung aktuell aus Luca Rautenhaus (Geschäftsführender Vorstand), Harald Froese (Kassenwart), Liliana Alves-Schmidt (Schriftführerin) und Sven Maier (stellvertretender Schriftführer). "Stand jetzt wollen wir alle unsere Arbeit fortführen", erklärte Bignet. "Zum Glück haben wir momentan einen relativ großen Vorstand, dadurch können wir die Rücktritte besser auffangen. Vor uns liegt jetzt viel Arbeit."

Gibt es Neuwahlen?

Die Vorstandsmitglieder wollen auch darüber beraten, ob es Neuwahlen gibt. Laut Vereinssatzung des TuS Heidkrug ist der Vorstand nach dem Ausscheiden eines Vorstandsmitglieds dazu berechtigt, ein neues Mitglied kommissarisch bis zur nächsten Wahl zu berufen. Ungewöhnlich ist, dass die letzten Wahlen erst während der Jahreshauptversammlung am 23. November 2023 anstanden. Voigt und Rolwes wurden dabei von den Mitgliedern gewählt. Nur rund acht Wochen später gaben sie ihre Ämter mit sofortiger Wirkung ab. Die beiden Rücktritte erfolgten zudem unabhängig voneinander. Erst erklärte Rolwes seinen Rückzug aus dem Vorstand, kurz darauf folgte Voigt. "Wir haben das nicht miteinander abgesprochen", sagte Rolwes auf Nachfrage.

Da liegt der Verdacht nahe, dass irgendetwas vorgefallen ist, doch das streiten alle Beteiligten ab. "Dass es Streit gab, kann ich ganz klar dementieren. Ich wünsche den beiden alles Gute und werde keine Mutmaßungen über ihre Beweggründe anstellen", betonte Bignet. Auch Rolwes erklärte, es habe keinerlei Differenzen gegeben. "Bei mir ist der Akku leer. Im Vorstand fällt viel ehrenamtliche Arbeit an, die in der Freizeit zu erledigen ist. Das wurde mir in Summe einfach zu viel." Die Entscheidung, sich zurückzuziehen, sei ihm nicht schwergefallen. "Das war einfach notwendig." Als Trainer und Jugendleiter in der Fußball-Abteilung bleibt der ehemalige 2. Vorsitzende dem TuS Heidkrug erhalten.

Große Herausforderungen warten

Voigt hatte ebenfalls erklärt, dass ihm die Belastung zu groß geworden sei. "Ich muss feststellen, dass die Zeit gekommen ist, wo ich nicht mehr die Energie habe, die nötige Kraft aufzubringen, um so einen großen Verein weiter voranzubringen", schrieb er in seiner Rücktrittserklärung. Der TuS Heidkrug befinde sich in einer wichtigen Phase. "Personalentwicklung, Digitalisierung und der Strukturwandel. Der Verein muss sich verändern, um fit zu werden für die nächsten Jahre und Jahrzehnte. Hierzu brauchen wir neue Leute und Ideen", betonte Voigt. Er zeigte sich froh darüber, dass es "ein junges, motiviertes Vorstandsteam" gebe, und bat Bignet, die Führung des Vereins zu übernehmen und zusammen mit dem Vorstand die Neuwahl des Vorsitzenden zu organisieren.

Aus Sicht von Rolwes wäre Sebastian Bignet ein geeigneter neuer Klubchef: "Ich könnte ihn mir gut als Vorsitzenden vorstellen. Das würde passen." Bignet, der sich im Verein als Parkour-Trainer engagiert, hielt sich zu der Frage aber noch bedeckt: "Ich muss mir erst einmal ansehen, was als Vorsitzender alles zu tun ist. Das ist sicherlich viel Arbeit, die man neben dem Beruf erledigen muss."

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