Aufgrund rapide steigender Zahlen an Corona-Neuansteckungen und der unklaren Infektionsherde werden die Delmenhorster Schulen an diesem Montag, nur in halber Besetzung starten. Das hat der Krisenstab der Stadt Donnerstag am späten Nachmittag entschieden. Niedersachsens Kultusminister Grant Hendrik Tonne hatte zuvor über mögliche Szenarien und deren Umsetzung gesprochen. Mit dem Wechsel in das im Landes-Rahmenhygieneplan beschriebene Schichtmodell Szenario B wird die Anzahl der Schüler, die sich in der Schule aufhalten, halbiert. Damit greift eine Kombination aus Präsenzunterricht und Lernen-zu-Hause. Maximal 16 Schüler werden in den Unterricht gehen, der Mindestabstand von 1,5 Metern soll dabei gelten. Der Schichtbetrieb in Wechselmodellen von Präsenz- und Heimunterricht wird in Delmenhorst umgesetzt. Zudem wird die Notbetreuung an Schulen reaktiviert.
Der Stadtelternbeirat hatte bereits in einem Schreiben an Oberbürgermeister Axel Jahnz am Donnerstag die Forderung nach Umsetzung des Szenario B gefordert. „Alleine aus Platzgründen sind die erforderlichen Abstände an den Schulen nicht einzuhalten“, sagte Silke Fischer. Aber auch die Maskenpflicht während des gesamten Schultages sieht der Elternrat als kritisch an. Deswegen plädiere man für das Szenario B, einer Kombination aus Präsenzunterricht und Lernen-von-Zuhause. „Wir gehen davon aus, dass dadurch komplette Schulschließungen unwahrscheinlicher werden und für die Kinder eine größere Normalität erreicht werden kann“, heißt es im Schreiben des Stadtelternrates.
Bereits am Montag hatte die Lehrergewerkschaft GEW kritisiert, dass die Schulen nach den Ferien im Normalbetrieb weiter laufen sollten. Das Hygienekonzept des Landes könne nur mühsam und unzureichend eingehalten werden. Darum setzte sich die Gewerkschaft für den Wechsel von Präsenzunterricht und Lernen-zu-Hause ein.