Über wichtige Maßnahmen zum Hochwasserschutz informierte Matthias Stöver, Geschäftsführer des Ochtumverbandes, die Mitglieder des Ausschusses für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Gewässerschutz in ihrer Septembersitzung. Stöver berichtete von der Sanierung des Hasberger Siels, der Erneuerung der Spundwand im Bereich der Varreler Bäke und vom Stand der Planungen für die Ertüchtigung der Delme-Verwallung zwischen Delmetalsperre und Graft.
Rund 510.000 Euro hat sich der Ochtumverband den Austausch des Stemmtorpaares am Hasberger Siel kosten lassen. Der Durchlass ist ein wichtiger Baustein des Hochwasserschutzes im Bereich des Randgrabens. Ein rund 1000 Hektar großes Gebiet zwischen Hasbergen und Bremen-Grolland gilt als Überschwemmungsgebiet. Die landwirtschaftlichen Flächen werden im Winter als Polderflächen genutzt. Das Siel reguliert den Abfluss des Randgrabens, sein Quellbereich liegt in Rethorn. Nach dem Schutzdeich mündet das Gewässer zweiter Ordnung in die Delme. Der von der nahen Weser ausgelöste Tidenhub beträgt dort rund zwei Meter. Die Stemmtore werden mechanisch reguliert.
Spundwand an Varreler Bäke erneuert
Unterhalb der Bremer Heerstraße hat der Ochtumverband die Erneuerung der Spundwand entlang der Varreler Bäke veranlasst, daneben musste auch die Deichhöhe angepasst werden. Auf rund 100 Metern wurde die alte Stahlbetonspundwand gegen zwischen 5,50 und 7,50 Meter in den Boden ragende Bohlen aus Stahlelementen erneuert. Anschließend musste der Deichverteidigungsweg saniert werden. Die Kosten der Maßnahme gab Stöver mit 506.000 Euro an, 30 Prozent der Kosten trägt die Stadt.
Stöver stellte auch die Sanierung der Verwallung der Delme zwischen der A 28 und den Graftanlagen vor. Es geht überwiegend um die Verstärkung der vorhandenen Delmedeiche. Auf einer Strecke von rund 1,5 Kilometern, wo eine Rückverlegung der Deiche aus Platzgründen nicht möglich ist, werden in die Deiche Spundwände eingebaut. "Die Spundwände schließen mit der Deichoberkante ab", so Stöver. Sie bleiben „unsichtbar“ bilden
aber die statische Stütze des Deiches. Zwischen altem Deich und neuen Befestigungsanlagen soll sich zur ökologischen Aufwertung eine Ersatzaue bilden.
Stöver berichtete auch, dass für das Gebiet des Regenrückhaltebeckens in Schlutter die Beweidung mit Schafen beendet worden sei, weil der Schäfter in den Ruhestand getreten ist. Vorübergehend müsse dort das Gras gemäht werden. Durch die Schafbeweidung habe sich eine besonders gute Grasnarbe entwickelt, Stöver wünscht sich auch deshalb eine baldige Rückkehr zu dieser bewährten Wiesenunterhaltung.