Beeindruckende Vorstellung der Werder-Frauen am Mittwochabend in Potsdam: Die Bremerinnen gewannen das Nachholspiel gegen Turbine mit 2:1 und verließen damit die Abstiegsplätze. Wegen der besseren Tordifferenz gelang Werder sogar der Sprung auf den neunten Tabellenplatz. Köln und Duisburg stehen nun punktgleich mit zehn Zählern hinter Bremen. Potsdam bleibt abgeschlagen Letzter.
Nach dem 2:0-Erfolg in Leverkusen gelang Werder damit der zweite Sieg in Folge. So hat die Mannschaft von Thomas Horsch jetzt gute Chancen auf den Klassenerhalt. Der Trainer hatte diese beiden Siege geplant und vorausgesagt – die Strategie ging auf. Vor dem Spiel beruhigte er seine Spielerinnen noch mit dem Hinweis, dass an diesem Abend noch keine Entscheidung im Abstiegskampf falle – aber seine Spielerinnen traten von Beginn an so auf, als wollten sie sich unbedingt mit dem zweiten Sieg belohnen.
Nach zehn Minuten hatte Lina Hausicke nach einer Freistoßflanke die erste Torchance, verfehlte aber knapp. Werder kam zu vielen Aktionen am und im gegnerischen Strafraum, viel beherzter und mutiger als oft in der Hinrunde. Auch läuferisch waren die Bremerinnen dem Gegner überlegen.
Der Lohn: In der 18. Minute traf Rena Wichmann nach Vorarbeit über Nina Lührßen und Jasmin Sehan zur frühen Führung. Auch danach blieb Werder stark und ließ keinen Zweifel aufkommen, wer diesen Sieg im Tabellenkeller mehr wollte. Michelle Ulbrich scheiterte noch nach einer Ecke, dann aber fiel das wichtige zweite Tor: Eine Lührßen-Flanke von links köpfte Kapitänin Hausicke frei am Fünfmeterraum ins Netz (39.).
Im Bremer Tor feierte Lena Pauels ihr Comeback. Nach einer Schulterverletzung hatte die Stammtorhüterin in dieser Saison noch gar nicht gespielt, jetzt löste sie nach einer guten Trainingswoche die 17-jährige Hannah Etzold ab. Pauels bringt mit ihren 25 Jahren mehr Erfahrung mit, wurde jedoch selten gefordert. Im Bremer Mittelfeld fehlte die spielstarke Saskia Matheis angeschlagen, doch diesen Verlust kompensierte die Mannschaft.
Die gute Leistung in Potsdam war auch deshalb außergewöhnlich, weil Werder der Rhythmus fehlte. Der erste Saisonsieg am letzten Spieltag in Leverkusen datiert vom 5. Februar. Danach fiel das für den 10. Februar angesetzte Spiel in Potsdam wegen des Winterwetters zunächst aus. Dann folgte eine Länderspielpause.
Doch Werder nutzte die Zeit offensichtlich gut. Körperlich und spielerisch war das Team auf der Höhe, in der zweiten Hälfte auch kämpferisch. Das war auch nötig, als Werder die nun viel stärker angreifenden Gastgeber immer wieder zähmen musste. Potsdam nutzte nur einen Konter zum 1:2-Anschluss durch Wibke Meister (59.).
Danach wurde das Kellerduell hektischer, doch Werder blieb beherzt und brachte mit Stefanie Sanders nach 69 Minuten das neue Ass im Abstiegskampf: Die Stürmerin war im Winter aus Schweden gewechselt, kam nun zu ihrem ersten Einsatz und sorgte für Entlastung. So brachte Werder den Sieg über die Zeit. Torschützin Wichmann sagte bei Magentasport: „Wir sind froh, dass wir die drei Punkte behalten haben. Wir wussten, dass Potsdam in der zweiten Hälfte noch mal alles gibt. Da mussten wir dagegen halten.“
Am Sonntag geht es nun daheim auf Platz 11 gegen den Tabellenzweiten Bayern München (Anstoß 16 Uhr).