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Frauen-Bundesliga Werder feiert den wichtigen ersten Sieg

Sie haben den Sieg angekündigt und sie haben Wort gehalten: Werders Frauen ist in der Bundesliga am Sonntag in Leverkusen der erste Saisonsieg gelungen. Die Freude war groß. Jetzt ist das Team wieder im Rennen.
05.02.2023, 19:23 Uhr
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Werder feiert den wichtigen ersten Sieg
Von Jean-Julien Beer

Als Nina Lührßen vor ein paar Tagen sagte, am Saisonende würden beide Werder-Mannschaften in der Bundesliga die Klasse halten, konnte man das mutig finden. Als Thomas Horsch zu Beginn der Wintervorbereitung seinen Plan präsentierte, mit zwei Siegen zum Start doch noch die Klasse halten zu wollen – da klang auch das sehr mutig. Schließlich hatten Werders Frauen in dieser Saison noch kein einziges Spiel in der Bundesliga gewonnen. Doch beide, die Stammspielerin und der Trainer, sagten auch: „Wir müssen gewinnen – und wir wissen, dass wir es auch können.“

Gesagt, getan: Am Sonntag sicherte sich die Mannschaft mit einem 2:0 in Leverkusen tatsächlich den ersten Sieg der Saison und hat dadurch wieder realistische Chancen, die Abstiegsränge noch zu verlassen. „Es fühlt sich super an“, sagte Horsch nach dem Erfolg am Rhein, „wir mussten ganz schön lange auf diesen ersten Saisonsieg warten, es hat bis zum letzten Spieltag der Hinrunde gedauert. Das ist echt ein wichtiger Sieg für uns gewesen, denn jetzt haben wir nur noch drei Punkte Rückstand auf den Nichtabstiegsplatz.“

Torjägerin Sanders nur auf der Bank

Und es war bei diesem Sieg keineswegs so, dass die im Winter als Torjägerin neu verpflichtete Stefanie Sanders dem Bremer Angriff eine neue Wucht verliehen hätte – die Neuerwerbung spielte gar nicht mit, war indirekt aber doch am Erfolg beteiligt, wie der Trainer mit Blick auf den neu entfachten Kampf um die Startplätze erklärte: „Dieser Konkurrenzkampf mit Steffi hat auch Maja Sternad und Jasmin Sehan beflügelt. Diese Mischung ist im Moment ganz gut.“

Ganz gut war auch das erste Tor für Werder, an dem eben diese beiden Stürmerinnen beteiligt waren: Sehan lief mit dem Ball nach vorne und legte am Strafraum nach links ab zu Sternad, die ihre Gegenspielerin aussteigen ließ und flach zum 1:0 für Bremen ins lange Eck traf. Das zweite Tor war sogar noch schöner: Lührßen stoppte eine Flanke mit der Brust und haute den Ball im kurzen Eck in die Maschen. „Dieses Tor wollte ich unbedingt machen, und es ist mir gut gelungen“, freute sich Lührßen, „mit den zwei Toren in der ersten Halbzeit waren wir sehr effizient.“

Ein gutes Debüt feierte Winterneuzugang Chiara Hahn im zentralen Mittelfeld, sie war an vielen Offensivaktionen beteiligt. Aber auch das kämpferische Element stimmte, ob bei Michaela Brandenburg, Michelle Ulbrich und Hanna Nemeth in der Abwehr oder bei Abräumerin Lina Hausicke im Mittelfeld, die von Beginn an eine gute Körpersprache zeigte und den Ball notfalls einfach mal humorlos weghaute. Dieses kämpferische Element seiner Mannschaft lobte auch der Trainer: „Ich bin froh über die Art und Weise, wie wir verdient gewonnen haben. So wie sich die Mannschaft reingehängt hat, jede Einzelne - das war top.“

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Dass Neuzugang Sanders diesmal noch draußen saß, liegt hauptsächlich daran, dass sie zuletzt in Schweden nicht viel spielte und deshalb körperlich noch nicht bereit ist für 90 Bundesligaminuten. „Sie wird aber noch wichtige Spiele für uns machen“, betonte Horsch.

Vielleicht steht sie schon am Freitag in Potsdam mit auf dem Rasen, wenn es darum geht, beim sieglosen Tabellen-Schlusslicht auch den zweiten geplanten Sieg einzufahren – womit die Mannschaft die Abstiegszone sogar schon verlassen würde. Doch Horsch warnt: „Für Potsdam gibt es nur noch Endspiele. Das wird keine leichte Aufgabe, überhaupt nicht. Aber wenn wir als gesamte Truppe wieder so auftreten, haben wir auch in Potsdam Chancen auf drei Punkte. Die Rückrunde geht jetzt erst los – es sind noch elf Spieltage.“

Horsch: "Der Glaube daran war nicht einfach"

Nach dem ersten Saisonsieg gewährte Werders Trainer auch einen Blick ins Innenleben der Mannschaft, die überzeugend in die Saison gestartet war, aber nie ein Spiel gewann. Die Mannschaft habe dennoch immer an die eigenen Stärken geglaubt, sagte Horsch, „und das ist gar nicht so einfach, wenn man nie gewinnt. Es ist auch gefährlich, weil man dann vielleicht in einen Entschuldigungsmodus gerät. Wir haben oft Lob bekommen, aber die Punkte nicht geholt.“

Nun ist der erste Sieg eingefahren, abgehoben wird deshalb aber nicht, versicherte der Trainer nach intensiven Trainingswochen, die nun mit drei Punkten vergoldet wurden. „Wir wollen es nicht überbewerten“, sagte er nach dem Sieg in Leverkusen, „es sind nur drei Punkte – aber ich feiere die Art, wie die Spielerinnen es gemacht haben.“

Genau das betonte auch Lührßen, die nicht nur hart schießen, sondern auch rennen und grätschen kann: „Wir haben eine gute kämpferische Leistung gezeigt und man hat auch von außen gesehen, dass wir dieses Spiel unbedingt gewinnen wollten. Das ist ein guter erster Schritt in die richtige Richtung.“ Sie mussten. Sie wollten. Und sie haben geliefert. Jetzt müssen sie nachlegen.

Zur Sache

Bayer Leverkusen - SV Werder 0:2 (0:2)

Werder: Etzold - Wichmann (88. Weiß), Brandenburg, Ulbrich, Nemeth, Lührßen – Hausicke, Matheis – Hahn (90.+1 Dieckmann) - Sternad (86. Keles), Sehan

Tore: 0:1 Sternad (10.), 0:2 Lührßen (41.)

Schiedsrichterin: Wildfeuer (Lübeck)

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