Lange sieht es so aus, als würden Werders Neu-Trainerin Friederike "Fritzy" Kromp bei ihrem ersten Liga-Auftritt und die grün-weißen Bundesligistinnen den Liga-Auftakt gegen den SC Freiburg zu Hause als Verliererinnen beenden. Doch durch einen späten Elfmeter wendet Larissa Mühlhaus vor 2177 Zuschauern auf heimischen Platz 11 den missglückten Saisonstart zu einem 1:1 (0:1) ab. "Nach dem Abpfiff ist man erst mal enttäuscht, wir hätten sehr gerne gewonnen und das wäre auch möglich gewesen. Mit ein bisschen Abstand betrachtend, können wir aber froh mit dem Punkt sein, weil wir auch zurückgekommen sind", resümiert die Trainerin.
Dabei bringt Kromp vier Neuzugänge von Beginn an. Mariella El Sherif hat sich im Tor gegen die ebenfalls neu verpflichtete Vanessa Fischer durchgesetzt. "Sie darf jetzt die nächsten Spiele machen", bestätigt Kromp. In der ersten Liga-Startformation beginnen zudem die Außenverteidigerinnen Chiara D'Angelo und Michelle Weiß sowie Stürmerin Medina Desic. Ur-Bremerin Michelle Ulbrich feiert ihre Rückkehr im grün-weißen Trikot, nachdem sie an den FC Bayern ausgeliehen war.
In den ersten zehn Minuten zeigt sich aber, dass sich Werder noch in der neuen Saison zurechtfinden muss. Die Gäste aus dem Breisgau sind aktiver. Nach einem Freistoß wird Mariella El Sherif von der Freiburgerin Tessa Blumenberg geprüft (11.). Den ersten Abschluss für die Hausherrinnen gibt Verena Wieder aus der Distanz ab (18.), Medina Desic testet kurz danach Freiburgs Torhüterin Laura Benkarth mit einem zentralen Schuss, der allerdings leicht zu halten ist (20.). Werder macht aber weiter Dampf nach vorne: Nach feiner Vorarbeit von Desic ist es erneut Wieder, die versucht, den Ball über die herausstürmende Gäste-Keeperin zu lupfen (22.).
Erster Gegentreffer der Saison
Der Treffer fällt allerdings auf der Gegenseite nach genau einer halben Stunde Spielzeit: Freiburgs Lisa Karl ist auf der linken Außenbahn zu frei, umkurvt Werders Verteidigerin Michelle Weiß und schließt präzise und schwer haltbar in den Winkel ab (30.). In der Folge versucht es Werder weiterhin nach vorne, ein Tor von Wieder wird aber wegen Handspiels aberkannt (35.). Glück haben die Grün-Weißen, dass die Breisgauerinnen eine große Möglichkeit erneut über die linke Seite liegenlassen (44.) und so nicht die Partie vorentscheiden. Stürmerin Larissa Mühlhaus: "Die erste Halbzeit war nicht gut von uns. Wir sind nicht ins Spiel gekommen, die Freiburgerinnen haben es sehr gut gemacht und wir mussten viel hinterherlaufen."

Hart umkämpfter Punkt: Werders Neuzugang Chiara D'Angelo hatte gegen die Freiburgerinnen (hier Lisa Kolb) mächtig was zu tun.
Zur zweiten Hälfte bringt Werder-Trainerin Kromp Amira Arfaoui für die blassgebliebene Tuana Mahmoud, das Spielgeschehen bleibt aber in etwa gleich. Beide Teams versuchen den Gang nach vorne, doch richtig große Torchancen kommen dabei nicht heraus. Zwar zeigen sich die Werderanerinnen ab der 65. Minute wieder offensiver, über Chiara D'Angelo entstehen auf der linken Seite immer wieder gefährliche Aktionen. Zunächst steht Stoßstürmerin Desic nach einer Flanke knapp im Abseits (70.), danach verpassen die neu hereingekommene Emöke Papai und Kapitänin Lina Hausicke ebenfalls nach einer Hereingabe von D'Angelo (72).
Ausgleich durch Elfmeter
Spät fällt dann aber doch noch der Ausgleich: Von rechts spielt Arfaoui ihre Sturmkollegin Mühlhaus im Sechzehner an, die dann von der Freiburgerin Sigurdadottir gezogen wird. Schiedsrichterin Kost entscheidet auf Elfmeter, den die Gefoulte eiskalt im unteren linken Eck verwandelt (82.). Zudem erhält die Freiburger Verteidigerin, die bereits mit Gelb vorbestraft war, glatt Rot. Trotz Überzahl kann Werder das Remis aber nicht mehr in einen Sieg ummünzen.
In der kommenden Woche steht für Werder dann das Gastspiel gegen den Aufsteiger 1. FC Nürnberg am Sonnabend (12 Uhr) an. "Wir sind guter Dinge, dass wir das Spiel aufarbeiten können. Es gibt vieles, was gut lief, aber auch einiges, was wir ändern müssen", sagt Kromp vor der kommenden Aufgabe.