Beim Abschlusstraining am Samstagmittag war Marco Friedl noch ganz normal dabei. Doch kurz darauf unterrichtete der Abwehrspieler seinen Club SV Werder Bremen, dass er sich nicht in der Lage fühlt, am Sonntag im Heimspiel gegen Hansa Rostock aufzulaufen. Grund: Dem Österreicher liegt ein Angebot eines Bundesligisten vor, das er gerne annehmen möchte. Davon hat die „Bild“ zuerst berichtet und nennt Union Berlin als interessierten Club. Nach Informationen unserer Deichstube liegen die Vereine in ihren Vorstellungen über eine Ablösesumme allerdings noch sehr weit auseinander. Ein schneller Wechsel erscheint deshalb noch unwahrscheinlich. Friedls Vertrag bei Werder läuft noch bis 2023.
Dass der Innenverteidiger gegen Hansa Rostock dennoch nicht auflaufen will, erinnert an den Fall Josh Sargent, der sich vor seinem Wechsel zu Norwich City ähnlich verhalten hatte. Friedl verweigert seinen eigentlich fest eingeplanten Einsatz und zwingt Trainer Markus Anfang dazu, kurzfristig umzuplanen. Die Lösung für den Sonntag: Milos Veljkovic wird neben Kapitän Ömer Toprak in der Innenverteidigung auflaufen.
Und Friedl? Der 23-Jährige hat bei Werder mit seiner Entscheidung, nicht zu spielen, für viel Aufregung gesorgt. Teamkollege Kevin Möhwald macht es anders. Der Mittelfeldspieler steht zwar ebenfalls unmittelbar vor einem Wechsel zu Union Berlin, wird gegen Rostock aber dabei sein. Bis Dienstag besteht noch die Möglichkeit, den Verein zu wechseln, dann herrscht Klarheit – auch für Friedl.