Markus Anfang formuliert es vor dem anstehenden Heimspiel gegen den SC Paderborn (Sonntag, 13.30 Uhr) lieber anders. „Von Wiedergutmachung halte ich nichts, weil man verlorene Spiele nicht zurückbekommt“, sagt er, gibt seiner Mannschaft aber dennoch einen unmissverständlichen Appell mit auf den Weg: „Wir haben jetzt die Möglichkeit, die Dinge besser zu machen.“
Mit Dinge meint der Trainer dabei vor allem Konsequenz in der Defensive sowie Effektivität vor dem Tor, also exakt jene Aspekte, an denen es Werder in Osnabrück hatte vermissen lassen. „Wir haben mit Paderborn einen Gegner vor der Brust, der Qualität in seinen Reihen hat“, warnt Anfang und weist beispielsweise auf die Kopfballstärke der Ostwestfalen nach ruhenden Bällen hin. Heißt: „Für uns gilt es, möglichst wenig Standardsituationen zuzulassen.“ Das war in Osnabrück zuletzt gehörig schiefgelaufen: Nach 25 Minuten hatte der Gegner bereits acht Eckbälle verzeichnet.
Auf der anderen Seite, im Angriff, ist die erhoffte (und von Sportchef Frank Baumann für die vergangene Woche angekündigte) Verstärkung immer noch nicht in Bremen eingetroffen, was Anfang die Sache vor dem dritten Spieltag nicht leichter macht. Seine Unzufriedenheit mit der Situation brachte der 47-Jährige während der Pressekonferenz am Freitag klar zum Ausdruck. Und trotzdem will er seine Mannschaft vor dem Duell mit Paderborn nicht kleiner reden als sie ist. „Wir haben Spieler, die in der Lage sind, guten Fußball zu spielen, und wir werden am Sonntag alles dafür geben, damit wir dieses Spiel gewinnen.“
Werders letzter Heimsieg datiert vom 26. Februar dieses Jahres, eine gefühlte Ewigkeit liegt er also zurück. Und natürlich wissen sie im Verein, dass wohl nichts die große Unruhe im Umfeld besser nach unten regulieren würde, als ein Erfolg gegen Paderborn, den die zugelassenen 21.000 Fans auf den Rängen feiern können. „Das wäre nicht nur für die Fans toll, sondern auch für die Mannschaft und den Verein", weiß Anfang. "Gerade nach dem Erlebnis in Osnabrück wäre es umso schöner.“ Die Wut, die die Spieler nach dem Pokal-Aus auf sich selbst gehabt hätten, so erklärt es Werders Trainer, könne vielleicht sogar dabei helfen, einen Sieg einzufahren: „Wir müssen sie ein Stück weit mit ins Spiel nehmen, aber natürlich trotzdem einen klaren Kopf bewahren.“
Immerhin ist Gegner Paderborn um Neu-Trainer Lukas Kwasniok nach einem 1:2 in Dresden zwar ebenfalls aus dem Pokal ausgeschieden, dafür in der Liga nach zwei Unentschieden gegen Heidenheim (0:0) und Nürnberg (2:2) noch ungeschlagen.