Jetzt auch noch Thomas Schaaf. Die Liste mit großen Namen, die beim abgestiegenen SV Werder nicht weitermachen, wird länger. Erst Florian Kohfeldt, dann Marco Bode, zuletzt auch Tim Borowski. Sie waren seit Jahrzehnten Teil der Werder-Familie. Mit Schaaf verliert diese Familie ihr Oberhaupt.
Schaaf ist nicht irgendwer bei Werder: Er diente dem Verein als erfolgreicher Spieler, als legendärer Trainer und zuletzt als Technischer Direktor. Bis sein Vertrag nun auslief. Vor vier Wochen wurde Schaaf noch angefleht, den Verein zu retten. Er sagte zu, weil es „sein“ Klub sei. Die Rettung misslang. Aber wie sehr die Fans vor dem Saisonfinale mit Schaaf fieberten, zeigte eindrucksvoll: Dieser Mann ist Werder, mehr als viele andere. Er ist eine Ikone.
Werder verändert sich gerade rasant. Nicht im Spielerkader, wo es nötig wäre. Sondern im Umfeld, wo es aufgrund auslaufender Verträge einfacher ist. Ob das neue Werder besser ist als das alte, muss sich noch zeigen. Es wird auch davon abhängen, ob die Richtigen den Verein verlassen – und nicht etwa die Falschen bleiben.