Sechs Punkte sind in dieser Bundesligasaison noch zu vergeben – und angesichts von nur zwei Zählern Rückstand, die der SV Werder auf die internationalen Tabellenplätze aufweist, lebt der Traum von Europa nach wie vor am Osterdeich. Nur Cheftrainer Ole Werner braucht man mit derlei Gedanken nicht zu kommen. Er betrachtet die Ausgangslage vor dem Spiel beim Tabellenvierten RB Leipzig aus einer anderen Perspektive.
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„Träumen ist in unserem Job nicht angebracht“, sagt der 35-Jährige – und betont: „Vielmehr ist arbeiten angebracht.“ Das hat Werner mit seiner Mannschaft unter der Woche getan, „weil es darum geht, dass wir uns bestmöglich auf die noch vor uns liegenden Aufgaben vorbereiten“. Dass Werder sein Saisonziel, den Klassenerhalt, vorzeitig erreicht habe, „ist positiv“, sagt Werner. Und zumindest ein klitzekleines Stückchen öffnet er die Europa-Tür dann doch.
„Wie gesagt, ich bin kein Typ, der träumt, aber ich bin jemand, der seiner Mannschaft viel zutraut. Wir gehen mit einer breiten Brust in die Spiele und mit der Freude, dass wir jetzt nicht mehr gegen etwas, sondern für etwas spielen können.“
Leipzig schon satt?
Erst Leipzig, dann Bochum, so liest sich das kleine Restprogramm, dass Werder vor der Sommerpause noch vor sich hat. Während es gut sein könnte, dass die Bochumer am letzten Spieltag noch Punkte im Kampf gegen den Abstieg benötigen, geht es für Leipzig schon jetzt um nichts mehr: Das Team hat seinen Champions-League-Platz bereits sicher. Ein Vorteil für Werder? Schwer zu sagen. Werner jedenfalls rechnet damit, „dass Leipzig gegen uns alles auf den Platz bringt“. Genau das sei auch Aufgabe seiner eigenen Mannschaft.
„Fakt ist, dass wir die Saison auf dem für uns bestmöglichen Tabellenplatz abschließen wollen. Dafür brauchen wir noch zwei gute Spiele und zwei gute Ergebnisse“, weiß Werner – und hebt zur Sicherheit noch einmal hervor: „Wir haben den Ehrgeiz, die Saison nach dem Klassenerhalt nicht austrudeln zu lassen und nicht in Selbstzufriedenheit zu verfallen.“ Immerhin gibt es da ja noch ein Ziel.