Es ist ein Fußball-Märchen: Vor zwei Jahren spielte Niclas Füllkrug mit dem SV Werder Bremen noch in der 2. Liga, nun steht der Stürmer mit Borussia Dortmund im Finale der Champions League. „Das ist eine außergewöhnliche Leistung von Fülle und von Borussia Dortmund. Vor allem, wenn man sieht, wen sie alles geschlagen haben. Sie hatten schon eine schwere Gruppe“, betont Clemens Fritz als Werders Leiter Profifußball, den eine ganz besondere Geschichte mit Füllkrug verbindet.
Zu Beginn der Zweitliga-Saison waren Fritz und Füllkrug nach einer 0:3-Pleite bei Darmstadt 98 böse aneinandergeraten und wären im Kabinengang fast handgreiflich geworden. Füllkrug wurde für drei Tage vom Training suspendiert und startete danach sportlich durch, was allerdings auch einherging mit dem Trainerwechsel nach dem Impfpass-Skandal um Markus Anfang. Werder stieg auf, und Füllkrug traf auch in der Bundesliga. Als Belohnung gab es die überraschende WM-Teilnahme, wo der Bremer in Katar einer der wenigen deutschen Lichtblicke war. Zurück in Deutschland sicherte sich der Stürmer die Torjägerkanone und wechselte dann im Sommer kurz vor Ende der Transferperiode zu Borussia Dortmund – für eine Ablösesumme von 15 Millionen Euro. Durch das gute Abschneiden des BVB in der Champions League sind bereits zwei Millionen Euro an Bonuszahlungen fällig geworden. Die maximale Summe beträgt für die kommenden Jahre 3,25 Millionen Euro.
Füllkrugs Beitrag zum Erfolg
Werder verdient also bei Füllkrug weiter mit. Doch Fritz denkt gerade mehr an den Menschen Füllkrug: „Mich freut es sehr für Fülle. Er hat immer darauf hingearbeitet, auch international zu spielen. Da ist so ein Champions-League-Finale natürlich etwas ganz Besonderes.“
Der 31-Jährige hatte sich mit dem BVB trotz eines schlechten Starts in der Todesgruppe F mit Paris St. Germain, AC Mailand und Newcastle United als Tabellenerster durchgesetzt. Danach wurden in den K.o.-Runden die PSV Eindhoven, Atletico Madrid und Paris ausgeschaltet. Füllkrug stand dabei elfmal in der Startelf und wurde nur im ersten Spiel eingewechselt. Der Dauerbrenner erzielte drei Treffer und bereitete zwei weitere vor. Er gehört zu Dortmunds Hoffnungsträgern beim Finale am 1. Juni in London gegen Real Madrid.