Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

Werders Leiter Profifußball Darum ist Clemens Fritz für eine Verkürzung des Transferfensters

Zwei Monate lang haben die Profivereine in Deutschland in diesem Sommer die Gelegenheit, Spieler zu verpflichten. Nun befeuert Clemens Fritz eine lang anhaltende Debatte.
26.08.2022, 16:29 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
Von Daniel Cottäus

Geöffnet ist es seit dem 1. Juli, geschlossen wird es am 1. September: Ganze zwei Monate lang haben die Profivereine in Deutschland in diesem Sommer während des Transferfensters die Gelegenheit, Spieler zu verpflichten. Geht es nach Werder Bremens Leiter Profifußball Clemens Fritz, kann der Zeitraum in Zukunft gerne kleiner ausfallen. "Von mir aus könnte man die Transferphase etwas verkürzen und ihr Ende in Richtung Saisonstart verschieben", sagte der Ex-Profi am Freitag – und befeuerte damit eine lang anhaltende Debatte.

Seit einigen Jahren schon wird in der Branche darüber diskutiert, ob das Transferfenster nicht bereits vor dem Saisonstart geschlossen werden sollte. Der Grund dafür: Für viele Vereine ist es ein Ärgernis, wenn Leistungsträger nach dem ersten Pflichtspiel noch gehen, was freilich auch in der laufenden Serie wieder passiert ist. Anthony Modeste wechselte vom 1. FC Köln zu Borussia Dortmund, und Filip Kostic verließ Werders kommenden Gegner Eintracht Frankfurt in Richtung Juventus Turin, um an dieser Stelle nur zwei Beispiele zu nennen. Fredi Bobic, der Manager von Hertha BSC, sagte über die finale Phase des laufenden Transfer-Sommers am Donnerstag: "Es ist eine verrückte Zeit, die ich gern auf den 1. August verkürzen würde."

Lesen Sie auch

Verrückt deshalb, weil kurz vor Schluss oft noch jede Menge Bewegung in den Markt kommt, was auch mit den späten Qualifikationsrunden für die internationalen Wettbewerbe zu tun hat. "Wenn du international spielst, brauchst du vielleicht die eine oder andere Personalie im Kader, die du nicht brauchst, wenn du nicht international spielst", weiß Fritz. Erst wenn die Vereine Klarheit haben, ob sie in den europäischen Wettbewerben dabei sind, werden sie zum Teil nochmal auf dem Markt aktiv – entweder, um Verstärkungen zu holen, oder um zu teure Profis loszuwerden.

Bereits 2017 forderte der damalige Präsident der Deutschen Fußball Liga (DFL) Reinhard Rauball einen Transferschluss vor dem ersten Spieltag. "In diesem Jahr hat es einen Rein- und Raus-Tourismus gegeben, der nicht mehr vertretbar ist. Deshalb muss da ein Pflock eingehauen werden", sagte er damals. Passiert ist das allerdings bis heute nicht, weil die Clubs die internationale Konkurrenz fürchteten. Die Sorge: Sollten eigene Spieler abgeworben werden von Clubs aus Ländern, deren Transferfenster noch geöffnet ist, könnte möglicherweise kein Ersatz mehr verpflichtet werden. Es müsste also eine einheitliche Regelung zumindest der fünf Top-Ligen Europas (Deutschland, England, Spanien, Italien, Frankreich) her. Entsprechende Gespräche blieben 2019 ohne Ergebnis. 

Bereits 2018 hatten England und Italien ihre Transferfenster eigenständig verkürzt, die Neuerung wegen nachteiliger Effekte auf die Vereine aber schnell wieder abgeschafft. Italien kehrte 2019 zum alten Modell zurück, England 2020.

Zur Startseite
Mehr zum Thema

Das könnte Sie auch interessieren

Rätsel

Jetzt kostenlos spielen!
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)