Natürlich hätte er sich sportlich einen anderen Ausgang gewünscht, denn die DFB-Pokalsaison 2024/25 ist für Florian Kohfeldt und seinen SV Darmstadt 98 seit Dienstagabend vorbei. Und dennoch: Nach der knappen 0:1-Achtelfinalniederlage bei seinem Ex-Verein Werder Bremen zog der 42-Jährige ein versöhnliches Fazit – und das aus gleich zweierlei Gründen. „Es war ein herausragendes Spiel, das meine Mannschaft hier abgeliefert hat“, betonte Kohfeldt, dessen Darmstädter dem Favoriten Werder in der Tat alles abverlangt und einen großen Kampf geboten hatten. „Dass der Wettbewerb für uns nun zu Ende ist, ist schade, aber auf der Leistung können wir extrem aufbauen“, hielt der 42-Jährige fest. Und noch etwas hatte ihn bei seiner Rückkehr nach Bremen erfreut: Der Empfang, der ihm bereitet wurde.
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„Es war sehr emotional für mich. Ich war insgesamt 20 Jahre lang bei Werder, und das vergisst man nicht“, sagte Kohfeldt, den die Bremer ihrerseits nicht vergessen haben. Als der Trainer mit seiner Mannschaft am Tag vor dem Pokalspiel einen Spaziergang über den Bremer Weihnachtsmarkt unternahm, „wäre ich fast stecken geblieben, weil sich sehr, sehr viele Menschen gefreut haben, mich zu sehen“. Beim Einlaufen ins Weserstadion schlugen Kohfeldt am Dienstagabend dann ebenfalls viele Sympathien entgegen. „Dass ich mit Applaus empfangen wurde, bedeutet mir etwas“, sagte der Coach, „es war schöner, als ich es mir vorgestellt hatte, denn ich hatte mit relativ wenig Reaktionen gerechnet“. Geärgert hätte Kohfeldt das Weserstadion natürlich trotzdem gerne. Nach dem Ausscheiden richtet er seinen Blick nun direkt auf das nächste Duell gegen einen Nordklub: Am Sonnabend gastiert er mit Darmstadt in der 2. Liga beim Hamburger SV.
Was den weiteren Verlauf der Pokalsaison angeht, kann sich der SV Werder übrigens sicher sein, dass Florian Kohfeldt ab sofort wieder die Daumen drückt. Gegen einen Bremer Pokalsieg hätte er nichts einzuwenden. Einerseits natürlich aus alter Verbundenheit, andererseits aber auch aus nicht ganz uneigennützigen Motiven. „Es ist mein großer Wunsch, dass Werder jetzt den Pokal holt, denn dann kann ich hinterher sagen, dass wir ganz knapp gegen den späteren Pokalsieger ausgeschieden sind."