Zuletzt hatte es im grün-weißen Kosmos gehörig geknirscht, ganz verzogen hat sich der Rauch noch immer nicht, den Kapitän Marco Friedl und Stürmer Marvin Ducksch mit ihrer Kritik am Trainerteam und der Transferpolitik des SV Werder Bremen ausgelöst haben. Letzterer hat seine Aussagen nun aber deutlich abgemildert – was nicht zuletzt auch an einem intensiven Gespräch mit dem erbosten Sportchef Clemens Fritz gelegen haben dürfte.
„Ich weiß, was ich am gesamten Trainerteam habe, meine Aussagen nach dem BVB-Spiel sollten auch gar keine Kritik an dem Trainerteam sein“, betonte der Angreifer jetzt in einem „Sport-Bild“-Interview. „Ich habe mich einfach nur geärgert, dass wir es als gesamte Mannschaft die letzten 20 Minuten in Überzahl nicht geschafft haben, die Leistung auf den Platz zu bringen, die wir 70 Minuten vorher gezeigt haben.“ Vielmehr sei Chefcoach Ole Werner sogar einer der Gründe, warum Ducksch den Klub auch in diesem Sommer nicht verlassen habe: „Er hat immer wieder betont, dass er mich gerne behalten würde. So etwas zu wissen, tut gut, gibt Selbstvertrauen.“
Harmonische Töne schlug der 30-Jährige auch mit Blick auf die Anhängerschaft des SVW an, mit der er sich in der Vergangenheit nicht immer ganz grün war – zumindest mit Teilen von ihnen. „Viele glauben, ich hätte einen Disput mit unseren Fans. Das Gegenteil ist der Fall“, erklärte Ducksch, wenngleich er einige Beleidigungen im Internet über sich habe ergehen lassen müssen. „Ja, das ist auf den sozialen Netzwerken heute leider fast schon normal. Mir wurde vorgeworfen, wie blöd und schlecht ich sei. Das war nicht schön“, schilderte der gebürtige Dortmunder und ging anschließend beinahe auf Kuschelkurs zu den Fans: „Aber der ganz große Teil unserer Anhänger stand immer hinter mir, dafür bin ich sehr dankbar und stolz.“
Und gemeinsam mit ihnen und der Mannschaft will Marvin Ducksch in den nächsten Monaten dafür sorgen, dass der Bundesligist aus Bremen eine womöglich noch erfolgreichere Saison erlebt als zuvor. „Das Ziel ist: schnell den Klassenerhalt perfekt machen und dann schauen, was noch möglich ist“, sagte der Offensivakteur, der auf die Frage nach der perfekten Überschrift für das Ende der Spielzeit schmunzelnd antwortete: „Werder qualifiziert sich für Europa“.