Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

„Wir sind keine Pinguine“ Ex-Schiri Gagelmann verteidigt verwehrten Handelfmeter für Werder

Dass der SV Werder Bremen gegen den VfL Wolfsburg keinen Elfmeter bekommen hat, ist nach der Auffassung von Peter Gagelmann richtig. Das ist seine Erklärung.
09.11.2023, 15:24 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
Von mwi/tst

Es ist schon ein paar Tage her, aber der nicht gegebene Handelfmeter gegen Sebastian Bornauw bleibt auch im Nachgang eine der am meisten diskutierten Szenen während Werder Bremens 2:2 beim VfL Wolfsburg. Dem Abwehrspieler der „Wölfe“ war der Ball nach einem Kopfball von Mitchell Weiser in Minute 72 deutlich sichtbar an den Oberarm gesprungen. Referee Tobias Reichel entschied nach kurzer Rücksprache mit dem VAR jedoch auf Weiterspielen – ohne sich die Szene selbst noch einmal am Bildschirm anzusehen. Für Ex-Bundesliga-Schiedsrichter Peter Gagelmann eine absolut nachvollziehbare Entscheidung, wie der 55-jährige Bremer nun überraschend im DeichStube-Podcast „eingeDEICHt“ erklärte.

„Für mich ist das kein strafbares Handspiel“, sagte der Ex-Schiri, der einst 214 Erstliga-Spiele leitete, über die besagte Situation. Und führte aus: „Das ist für mich keine Armhaltung, die unnatürlich war. Und er hat, als der Ball an den Arm kam, die Hand weggezogen. Es war mit Sicherheit keine Absicht dahinter, den Ball so zu spielen.“

Damit widersprach Gagelmann unter anderem seinem Ex-Schiedsrichterkollegen Manuel Gräfe, der die Entscheidung des VAR zuvor via Kurznachrichtendienst „X“ scharf kritisiert hatte. „Wie kann man hier die Absicht nicht erkennen?“, hatte der 50-Jährige geschimpft - und weiter: „Der Spieler sieht den Ball und nimmt den Arm extra raus.“ Beim SV Werder Bremen waren sie ganz ähnlicher Ansicht.

Lesen Sie auch

Doch Peter Gagelmann vertritt einen anderen Standpunkt. „Das ist die Meinung von Manuel Gräfe, der hat aber häufig eine andere Meinung. Es gibt ja nicht nur schwarz und weiß, sondern auch manchmal dunkelgrau und hellgrau. Für mich ist es nicht klar strafbar gewesen. Ich sage auch nicht, dass man den Elfer absolut nicht geben kann. Natürlich kann man den geben, und es gibt auch Argumente dafür. Für mich sprechen aber mehr Argumente dagegen.“

Aus Gagelsmanns Sicht handelte es sich bei Bornauws Armhaltung um eine, „die absolut Fußball-typisch ist. Für mich geht der Arm eben nicht aktiv raus. Er hat den Arm nicht über dem Kopf oder weit weg ausgestreckt. Wir sind keine Pinguine und Fußballer auch nicht. Die können den Arm auch mal ein bisschen weg vom Körper haben. Das ist normal.“ Wenn der Ball aus kürzester Distanz dann gegen den Arm springe, sei das eben kein strafbares Handspiel. 

Zur Startseite
Mehr zum Thema

Das könnte Sie auch interessieren

Rätsel

Jetzt kostenlos spielen!
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)