Das Warten geht weiter: Werder Bremen sucht immer noch einen Spieler für die linke Seite. Trainer Ole Werner spricht das Problem auch vor dem Bundesliga-Auftakt gegen den FC Bayern München offen an, wünscht sich so manche Veränderung im Kader. Noch ist er zuversichtlich, aber Clemens Fritz als Leiter Profifußball macht auch die Schwierigkeiten der Bremer deutlich: Es fehlt das liebe Geld. Hilft nun der Aufsichtsrat?
Nachdem das Kontrollgremium in diesem Sommer auf ein Treffen im Trainingslager in Zillertal verzichtet hatte, gab es die Saison-Premiere diesmal einen Tag vor dem Bayern-Spiel. Aufsichtsratsvorsitzender Hubertus Hess-Grunewald begrüßte die fünf anderen Mitglieder in Bremen zu einer ausführlichen Sitzung. Und natürlich wurde dabei auch über den aktuellen Kader gesprochen. Die sportliche Leitung würde gerne noch den einen oder anderen Spieler dazu holen, doch das Budget gibt das eigentlich nicht mehr her. Ein Verkauf mit einer hohen Ablösesumme könnte helfen oder auch die Entscheidung des Aufsichtsrats, mehr Geld als geplant für Transfers auszugeben. Doch das ist gefährlich.
So sieht das Trainer Ole Werner aber auch für den sportlichen Bereich. „Wir haben eine Mannschaft, die noch nicht komplett steht. Wir hatten eine Vorbereitung, in der viele Sachen nicht optimal gelaufen sind, weil wir Positionen nicht besetzt hatten oder Spieler verletzt ausgefallen sind. Deshalb mussten wir in den Testspielen viel hin- und herschieben“, betont Werner und ist nicht nur darüber wenig erfreut: „Ich habe auf einigen Positionen – Stand jetzt – sehr viele Spieler. Wir haben in Köln sechs gelernte Stürmer im Kader gehabt. Ich kann auch noch einen siebten mitnehmen, aber dann wird es auf anderen Positionen schwierig. Ähnlich ist es auf der Sechser-Position. Wir haben fünf gelernte Sechser im Kader.“
Werner wünscht sich mehr Ausgewogenheit im Kader, um dann auch einfacher entscheiden zu können, wer am Spieltag dabei ist und wer nicht. Noch gibt er sich zuversichtlich: „Wir werden am Ende des Tages eine gute Mannschaft haben, mit der wir auch erfolgreich sein können. Es gibt keine Veranlassung, schlaflose Nächte zu haben.“
Fritz würde dem Trainer gerne schnell helfen, gesteht aber auch: „Es ist ein Prozess, in dem nicht immer alles in eine Richtung läuft. Wir können da finanziell nicht aus dem Vollen schöpfen. Deswegen dauert es etwas länger. Einen linken Verteidiger zu bekommen, ist schon nicht so einfach."