Es war der späte Wermutstropfen in einem äußerst erfolgreichen Spiel des SV Werder Bremen. Ein kleines Detail, kurz vor dem Schlusspfiff, das aus einem rundum gelungenen einen gelungenen Abend machte. Und Mitchell Weiser war mächtig angefressen deswegen. Schließlich hatte er selbst während des viel umjubelten 2:1 (1:0)-Heimerfolgs über den VfL Wolfsburg für den Mini-Stimmungskiller in der Nachspielzeit gesorgt.
"Das ärgert mich extrem. Es war eine Aktion, in der du dich von den Emotionen leiten lässt. Ich hatte das im Hinterkopf, und es passiert mir trotzdem", haderte der 28-Jährige, der in der 96. Minute vom Wolfsburger Micky van de Ven gefoult worden und dann mit ihm sowie mit Kevin Paredes an der Außenlinie heftig aneinandergeraten war.
Die Folge: Alle drei Spieler sahen von Schiedsrichter Daniel Siebert die Gelbe Karte, was für Weiser Folgen hat. Weil es bereits seine fünfte Verwarnung in der laufenden Saison war, ist er nun für das Auswärtsspiel beim VfB Stuttgart (Sonntag, 15.30 Uhr) gesperrt. "Das tut wirklich sehr weh. Jetzt habe ich zwei Wochen Pause, und das ist scheiße", wählte Weiser deutliche Worte. Sein Trainer Ole Werner drückte sich zwar anders aus, war aber ebenfalls wenig erfreut über die Sperre des Leistungsträgers, weil er seine Mannschaft nun umbauen muss.
"Ich habe die Szene nicht genau gesehen, aber wenn Mitch sich schon über sich selbst ärgert, werde ich wohl auch einen Grund dazu haben, mich zu ärgern", sagte Werner, ehe er erklärte, schon "zwei Gedanken im Kopf" zu haben, wie sich der Weiser-Ausfall kompensieren lässt. Weiter ins Detail ging der Trainer nicht. Er verriet aber immerhin, dass Felix Agu wegen anhaltender Patellasehnenprobleme kein Kandidat für das Stuttgart-Spiel ist. Anders verhält es sich da bei Manuel Mbom, den Werner "eine Option von mehreren" nannte. "Grundsätzlich ist Manu in der körperlichen Verfassung, dass er spielen kann", berichtete der Coach, der bis zu seiner Entscheidung erst mal die anstehende Trainingswoche abwarten möchte