Auch am Freitag fehlte von ihm jede Spur. Chefcoach Ole Werner ist weiterhin krank, die Abschlusseinheit des SV Werder Bremen vor dem Heimspiel gegen Bayer 04 Leverkusen (Sonnabend, 15.30 Uhr) wurde deshalb erneut von Co-Trainer Patrick Kohlmann geleitet. Das Wetter war alles andere als gesundheitsförderlich, bei starken Windböen und satten Hagelschauern waren die Profis nicht gerade zu beneiden. Einer hatte dennoch sichtbar gute Laune: Torhüter Jiri Pavlenka. Die Nummer eins der Bremer lachte schon beim Gang auf den Platz und durfte auch später nach mehreren guten Paraden mit sich zufrieden sein. Hatte da etwa schon jemand erfahren, dass er gegen den Tabellenführer spielt und nicht etwa der zuletzt starke Vertreter Michael Zetterer?
Eine offizielle Antwort auf diese Frage gibt es nicht. Die Wahrscheinlichkeit, dass Werders Entscheider aber wieder einen fitten Pavlenka in die Startelf stellen, ist nicht gerade klein – allein schon, um das längst köchelnde Torwart-Thema an der Weser nicht noch größer werden zu lassen. Wobei, gänzlich verschwinden dürfte es auch weiterhin nicht, schließlich werden die Leistungen der Keeper nun noch genauer beobachtet. Dafür waren die Leistungen Zetterers und dessen Einfluss auf das Spiel einfach zu groß.
Wer steht gegen Leverkusen in der Abwehr?
Ähnlich spannend wie die Wahl des Schlussmanns ist auch die Personalentscheidung in der Abwehr. Niklas Stark und Amos Pieper sind wieder komplett einsatzfähig, doch die teaminternen Konkurrenten Milos Veljkovic, Marco Friedl und Anthony Jung haben ihre Sache zuletzt mehr als ordentlich gemacht. „Wir befinden uns in einer Leistungsgesellschaft und wissen deshalb um die gute Performance, die die Jungs zuletzt abgeliefert haben. Aber jeder muss sich immer neu anbieten über die Trainingseinheiten und die Spiele“, erklärt Clemens Fritz als Werders Leiter Profifußball, der zudem auf den Faktor Konstanz hinweist. „Wir hatten zu Beginn der Saison große Probleme, weil stets kurzfristig Spieler ausgefallen sind. Die nötige Stabilität konnte sich so nicht bilden.“ Nun ist sie vorhanden – weshalb fraglich ist, ob das Gespann Werner/Kohlmann nun direkt wieder an diesem eingespielten Konstrukt rüttelt.
Im Sturm könnte Borré neben Ducksch auflaufen
Auch auf allen anderen Positionen gibt es kaum Anlass zum Wechseln. Rafael Borré hat zwar erneut eine strapaziöse Südamerika-Reise in den Knochen, der Stürmer wirkte beim Abschlusstraining aber ebenfalls recht beschwingt und sollte erneut neben Marvin Ducksch im Sturm aufgeboten werden. Naby Keita hätte dagegen wenigstens auf der Bank sitzen sollen, doch der Mittelfeldspieler muss seinen nächsten Comeback-Versuch unterbrechen. Ähnlich wie der Coach plagt sich auch der 28-Jährige mit einer Erkrankung. Darüber hinaus fehlt Nicolai Rapp aufgrund von Fußproblemen.
Pavlenka – Veljkovic, Friedl, Jung – Weiser, Stage, Deman – Schmid, Bittencourt – Borré, Ducksch