Dass Marco Friedl als Kapitän eine wichtige Rolle für den SV Werder Bremen spielt, war den meisten Fans und Verantwortlichen bereits vor seiner Verletzung bewusst. Doch dass der österreichische Nationalspieler im Abwehrzentrum derart schmerzlich vermisst werden würde, dürfte dann doch einige überrascht haben. Nach seinem kurzen Comeback in der Schlussphase gegen Borussia Mönchengladbach (2:4) steht der Kapitän vor dem Auswärtsspiel bei Holstein Kiel (Sonnabend, 15.30 Uhr) nun endgültig vor der Rückkehr in die Startelf – sehr zur Freude von Trainer Ole Werner.
Schwache Defensive ohne den Kapitän
„Er ist ein Kandidat für einen Einsatz von Beginn an. Man merkt, dass es ihm immer besser geht“, sagt der Werder-Coach. Ganze sechs Wochen musste Werner auf den 27-jährigen Innenverteidiger aufgrund einer Innenbandverletzung im Knie verzichten. In diesem Zeitraum gelang den Bremern lediglich ein Sieg aus sechs Pflichtspielen, zudem kassierte die Werder-Defensive satte 15 Gegentore. Streng genommen müssten sogar noch die vier Treffer bei der Heimpleite gegen Borussia Mönchengladbach hinzugerechnet werden, da Friedl erst in der Schlussphase sein kurzes Comeback feierte. „Er war eine lange Zeit raus“, betont Werner und fügt hinzu: „Er kann deshalb nicht alles allein schultern.“ Das bedeutet: Nur weil der Kapitän wieder an Bord ist, heißt das nicht automatisch, dass das Werder-Schiff nun ohne Probleme den Siegeshafen erreicht.
Die Chance auf eine defensive Stabilisierung ist jedoch gegeben, wie Werner unterstreicht: „Er ist für uns ein elementarer Spieler. Deshalb sind wir sehr froh, dass er uns wieder zur Verfügung steht.“ Neben Friedl kehrt in Niklas Stark ein weiterer Innenverteidiger nach seiner Verletzung zumindest in den Kader zurück, was Werners defensive Sorgen der vergangenen Wochen etwas lindert. „Noch ist nicht jeder, der uns jetzt wieder zur Verfügung steht, bei 100 Prozent. Aber fast alle sind zumindest wieder Kandidaten für den Kader – und eine solche Situation hatten wir lange nicht.“