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1:0 gegen Hertha Welche Bedeutung der Heimsieg für Werder Bremen hat

Der Heimsieg gegen die Hertha war für Werder Bremen nach drei Niederlagen ein kleiner Befreiungsschlag. Clemens Fritz, Leiter Profifußball, bleibt trotzdem nüchtern und legt den Fokus auf den Klassenerhalt.
31.10.2022, 10:31 Uhr
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Von Björn Knips

Es gibt Momente in einer Saison, die sind schon besonders, vielleicht sogar vorentscheidend. Dieser 1:0-Heimsieg des SV Werder Bremen am Freitagabend gegen Hertha BSC könnte genau so ein Moment gewesen sein. Der Aufsteiger hat eine mögliche Krise verhindert und bewiesen, auch in der Bundesliga mit Drucksituationen umgehen zu können. Das hat Clemens Fritz als Werders Leiter Profifußball positiv zur Kenntnis genommen, will einzelne Situationen aber eben auch nicht überbewerten. Das ist die Marschroute des SV Werder Bremen in der Saison 2022/23.

„Wir haben drei Punkte mehr im Kampf um unser Ziel den Klassenerhalt“, stellt Fritz ganz nüchtern im Gespräch mit unserer Deichstube fest. Vielleicht liegt es daran, dass der späte Siegtreffer von Niclas Füllkrug schon viele Stunden zurückliegt und das explodierende Weserstadion nicht mehr ganz so präsent im Kopf ist. Natürlich hat auch Fritz den Heimsieg bejubelt. Aber er weiß eben auch, dass viel mehr hinter solchen Ergebnissen steckt. „Wenn du drei Spiele in einer Woche verlierst, dann fängst du möglicherweise doch an, darüber nachzudenken“, gesteht der Ex-Profi.

Wir wollen möglichst immer positiv bleiben.
Clemens Fritz

Werder hatte gegen Mainz und Freiburg jeweils 0:2 verloren und war dazwischen auch im Pokal beim Zweitligisten Paderborn als Verlierer vom Platz gegangen. „Von außen kommen dann auch Einflüsse. Aber du darfst dir dann nicht einreden lassen, dass es jetzt womöglich in die andere Richtung geht. In solchen Situationen musst du bei dir bleiben und deinen Weg weiter verfolgen“, fordert Fritz und erklärt: „Wir sehen auch die Grautöne und nicht nur alles schwarz oder weiß. Jedes Spiel in der letzten Woche hatte seine eigene Geschichte, seine Punkte, an denen wir ansetzen konnten. Wir wollen möglichst immer positiv bleiben. Das ist uns gelungen – und natürlich tut der Sieg dann gut, weil er dich in deinem Glauben bestätigt.“

Fritz spricht es nicht aus. Aber eine Niederlage gegen die Hertha hätte den Druck auf das nächste Spiel enorm erhöht, zumal der Gegner dann FC Schalke 04 heißt. Der Mitaufsteiger hat wegen Erfolglosigkeit bereits den Trainer getauscht. Da wäre eine Heimsieg Pflicht gewesen. Natürlich wird auch jetzt ein Dreier gegen Schalke erwartet, aber ein Rückschlag könnte leichter verkraftet werden. Und diese Rückschläge werde es bei einem Aufsteiger immer mal wieder geben, hatte Trainer Ole Werner schon direkt nach dem Hertha-Spiel gesagt: „Wir werden jetzt nicht durch die Liga fliegen.“

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Dass der Abstand zur Euro-Zone gerade mal einen Punkt beträgt, zum Relegationsplatz aber schon satte neun – auch das ist so ein Moment. Vielleicht ein vorentscheidender. Doch damit will sich Fritz gar nicht groß beschäftigen, für ihn ist die Sache klar: „Mit den 18 Punkten aus zwölf Spielen können wir gut leben, aber wir dürfen uns darauf nicht ausruhen.“

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