Pyrotechnik ist und bleibt ein Reizthema. Bengalische Feuer brennen mit fast 2000 Grad und lassen sich mit Wasser kaum löschen, dazu kommt eine massive Rauchentwicklung. Trotzdem schätzen viele Ultras sie als Stimmungsbringer, der Deutsche Fußballbund (DFB) und die Deutsche Fußball-Liga (DFL) lehnen den Einsatz hingegen kategorisch ab. Doch trotz Strafen seitens der Verbände wird Pyrotechnik weiterhin regelmäßig gezündet.
Was für die Bundesliga gilt, gilt auch in Dänemark. Doch statt Konfrontationskurs und Kriminalisierung der Fan-Szene versucht man es dort mit einer Kompromisslösung. Der dänische Verein Bröndby IF testet derzeit intensiv sogenannte kalte Pyrotechnik, auch Werder interessiert sich für die Technologie. Die neu entwickelten Fackeln brennen weniger heiß als herkömmliche bengalische Feuer, sind gleichzeitig aber weniger hell.
In diesem Zusammenhang will die Bürgerschaftsfraktion der Linken vom Bremer Senat wissen, ob dieser unter Umständen bereit wäre, Pyrotechnik zu entkriminalisieren. In ihrer Anfrage will die Partei unter anderem wissen, ob sich der Senat einen Modellversuch für "ungefährliche kalte Pyrotechnik" im Weserstadion vorstellen kann und welche brandschutzrechtlichen und gesundheitsrechtlichen Voraussetzungen erfüllt sein müssten, damit eine legale Nutzung von Pyrotechnik genehmigungsfähig wäre.
Bremens Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) positionierte sich im vergangenen Jahr bereits deutlich gegen Zonen für das kontrollierte Abbrennen von Pyrotechnik – allerdings ging es damals um die "heiße" Variante. "Das ist eine absolute Schnappsidee!", sagte Mäurer im August 2017 gegenüber Mein Werder. "Pyrotechnik im Stadion zu erlauben, wäre eine Kapitulation vor dieser Form der Gewalt. Da mache ich nicht mit!"
Zur kompletten Anfrage der Linken geht es hier.