Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

Spätes Ausgleichstor Stark rettet Werder vor einer Niederlage in Bochum

Das war knapp: Kurz vor Abpfiff schoss Niklas Stark ein Traumtor – und sicherte Werder Bremen doch noch einen Punkt gegen den VfL Bochum. Doch über weite Strecken enttäuschten die Bremer.
14.01.2024, 17:44 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
Von kni/dco

Keine Glanzleistung von Werder Bremen! Aber am Ende klatschten sich die Grün-Weißen doch noch erleichtert ab. Denn Niklas Stark hatte den Gästen am Sonntagnachmittag ganz spät durch seinen Treffer in der Nachspielzeit ein wichtiges 1:1 (0:0) beim VfL Bochum gesichert. Die Gastgeber waren durch den Ex-Bremer Patrick Osterhage (64.) durchaus verdient in Führung gegangen. Die Tabellennachbarn haben nun mit jeweils 17 Punkten zum Ende der Hinrunde weiterhin sechs Zähler Vorsprung auf die Abstiegszone. Die Leistung – speziell die des SV Werder – gibt aber wenig Anlass, auf eine schnelle Rettung in Sachen Klassenerhalt zu hoffen.

Die Beteiligten ordneten die Partie allerdings ganz anders ein. „Wenn du am Ende noch ausgleichen kannst, spricht das total für die Moral der Mannschaft. Ich bin mit dem Auftritt der Mannschaft zufrieden, weil hier auswärts zu bestehen und auch ein ausgeglichenes Spiel zu liefern, ist diese Saison noch gar nicht mal so vielen gelungen“, urteilte Werder-Coach Ole Werner – und Mittelfeldspieler Leonardo Bittencourt meinte sogar: „Es war ein hart umkämpftes Spiel, der Punkt geht in Ordnung. Wir haben es echt ordentlich gemacht.“

Werner setzte auf 3-4-3-System

Werder-Coach Ole Werner hatte wie schon zum Jahresabschluss gegen Leipzig (1:1) auf ein 3-4-3-System gesetzt und dafür erneut Mittelfeldspieler Romano Schmid geopfert. Justin Njinmah bekam den Vorzug und stürmte zusammen mit Marvin Ducksch sowie dem wechselwilligen Rafael Borré. Niklas Stark kehrte nach überwundenen Hüftproblemen in die Dreierkette zurück und ersetzte dort Christian Groß. Marco Friedl und Anthony Jung behielten ihre Plätze – genauso wie im Mittelfeld Mitchell Weiser, Leonardo Bittencourt, Jens Stage und Felix Agu.

Letzterer bekam sofort die Bochumer Härte zu spüren, als ihn Cristian Gamboa umgrätschte und mit der Gelben Karte dafür noch gut bedient war (3.). Nur zwei Minuten später stand Schiedsrichter Tobias Stieler erneut im Blickpunkt, als er das Handspiel des Bochumers Patrick Osterhage im Strafraum nicht mit Elfmeter ahndete. Auch nach dem Check des Video-Assistenten blieb es dabei. Werder ließ sich davon nicht beeindrucken, verteidigte ordentlich und agierte nach vorne gegen die sehr mannorientierten Gastgeber durchaus clever mit schnellem One-Touch-Football. Aber es fehlte immer die nötige Präzision, um zu Torchancen zu kommen.

Lesen Sie auch

Kevin Stöger und Leonardo Bittencourt sorgten zumindest mit ziemlich viel Härte und Theater dafür, dass die 26 000 Zuschauer im ausverkauften Vonovia-Ruhstadion nicht einschliefen. Stöger holte Borré übel von den Beinen, was die Bremer auf die Palme brachte. Es kam zum Handgemenge, Stöger stieß Bittencourt um, der sich theatralisch fallen ließ. Dass es am Ende nur Gelb für Stöger und den Bremer Jung gab, war schon etwas überraschend (24.). Bittencourts völlig unnötiger Tritt auf Stögers Fuß wenige Sekunden später blieb sogar ungeahndet. „Das gehört doch zum Fußball dazu, da haben wir beide mehr aus der Sache gemacht, als es war“, grinste Bittencourt. 

Erste Torchance für Werder nach 34 Minuten

Erst in der 34. Minute gab es die erste Torchance, doch Matus Bero scheiterte aus kurzer Distanz an Werder-Keeper Michael Zetterer. Die Gastgeber hatten nun mehr vom Spiel, ohne wirklich gefährlich zu werden. Bei Werder ging inzwischen gar nichts mehr nach vorne, fast jeder Ball war gleich wieder weg. Der Pausenpfiff glich einer Erlösung. 

Danach wurde es allerdings noch schlimmer, weil die Bremer mal wieder eine Anfangsphase verschliefen. Bochums Goncalo Paciencia wusste das völlig frei im Strafraum allerdings nicht zu nutzen (49.). Patrick Osterhage machte es eine Viertelstunde später besser. Der Ex-Bremer zirkelte die Kugel aus 20 Metern zum 1:0 in den Winkel. Werders Sechser Bittencourt und Stage hatten ihn aus den Augen verloren und Stark war zu zögerlich herausgerückt. Das passte zum schwachen Auftritt der Gäste.

Werder war zu zögerlich

Es dauerte bis zur 73. Minute, ehe Werner reagierte. Er tauschte die Angreifer aus, für die blassen Borré und Njinmah kamen Romano Schmid und Dawid Kownacki. Dazu wurde auf den bekannten Zwei-Mann-Sturm umgestellt. Die Gäste wurden immerhin ein bisschen mutiger, Weiser zielte aus der Distanz knapp drüber (76.), bei Kownacki ging der Ball neben das Tor (81.).

Lesen Sie auch

Dazwischen gab es zwei weitere Wechsel: Nick Woltemade und Olivier Deman ersetzten Agu und Bittencourt (81.), der nach seiner Kritik unter der Woche einen ganz schwachen Auftritt hingelegt hatte. Damit war er allerdings nicht alleine. Auch Führungsspieler wie Ducksch enttäuschten.

Werder mühte sich beschwerlich um den Ausgleich, kam auch durch Kownacki zu einer guten Kopfballchance (87.), aber richtig zwingend war das nicht. Bis sich Stark nach Vorarbeit des auch noch eingewechselten Senne Lynen ein Herz nahm und ausgerechnet Osterhage den Ball unhaltbar zum Ausgleich abfälschte. „Ich habe nur gedacht: ,Einmal möchte ich auch so ein Tor schießen‘. Ich schaue mir häufig Highlights und denke mir häufig: ,Wie kann denn so ein Ball reingehen?‘ Jetzt habe ich es endlich auch geschafft“, freute sich Stark, auf den am nächsten Sonntag eine ganz schwere Aufgabe wartet, dann geht es zu den Bayern.

Zur Startseite
Mehr zum Thema

Das könnte Sie auch interessieren

Rätsel

Jetzt kostenlos spielen!
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)