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Werder Romano Schmid schenkt seinem Sohn ein Tor zum Ehrentag

Nicht nur das Nebelhorn im Weserstadion hat am Sonnabend zum ersten Mal in dieser Saison läuten können. Auch Romano Schmid kam nach mehreren Vorbereitungen endlich selber zum Abschluss und schoss ein Tor.
27.10.2024, 08:21 Uhr
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Von mbü/dco

Die Zeit drängte. Nicht nur für den SV Werder Bremen im Allgemeinen, sondern auch für Romano Schmid im Speziellen. Der 24-Jährige hatte schließlich noch ein Versprechen einzulösen. „Als ich heute aus dem Haus gegangen bin, hat mir mein Sohn gesagt, dass ich ein Tor schießen soll – und ich habe ihm geantwortet, dass ich das zu hundert Prozent machen werde“, verriet der Österreicher und schob hinterher: „Ja, hat funktioniert.“

Distanzschuss in letzter Minute

Das Timing war dabei perfekt. Nicht nur, dass Schmid mit seinem Distanzschuss in der 90. Minute gerade noch das 2:2 der Bremer gegen Leverkusen besorgte, sondern damit auch noch ein spontanes Geschenk aus dem Hut zauberte. „Mein Sohn ist heute drei Jahre alt geworden und war sogar im Stadion. Das Tor habe ich für ihn geschossen, so wie ich jedes Tor für meine Familie schieße.“

Schmids vorheriger Treffer hatte allerdings schon eine Weile zurückgelegen, in dieser Saison war er bis dato vornehmlich als Vorbereiter in Erscheinung getreten. Ein eigenes Tor hatte es letztmals am 34. Spieltag der vorherigen Saison gegen Bochum gegeben. „Er besitzt einen sehr guten Abschluss und es freut mich, dass er getroffen hat, weil er einfach sehr viel Zeit in diese Abschlüsse investiert“, lobte Trainer Ole Werner den Offensivmann. „Das ist eine tolle Bestätigung für seine Arbeit der letzten Jahre.“

Schmid nimmt eine wichtige Rolle ein

Schmid ist längst eine unverzichtbare Stütze in diesem Team, bringt Qualitäten mit, die es so im Kader kein zweites Mal gibt. „Solange ich bei Werder bin, hat Romano immer eine wichtige Rolle bei uns eingenommen. Er arbeitet extrem viel an sich, entwickelt sich stetig weiter“, findet Werner. „Er ist für uns ein Unterschiedsspieler, der auch letzte Woche gegen Wolfsburg schon viele Situationen eingeleitet und kreiert hat. Er hat nochmal an Intensität und im Eins-gegen-Eins dazugewonnen.“

Ganz ähnlich sieht es auch Schmid selbst. „Ich brauche Mitspieler, um Tore zu schießen. Ich bin keiner, der durch fünf Spieler durchdribbelt und aufs Tor schießt. Ich weiß selbst, dass ich daran arbeiten muss, öfter aufs Tor zu schießen. Ich weiß aber auch, dass ich schießen kann – und das hat man dann auch beim Treffer gesehen.“ Nur der Weg dorthin, der dauerte eben fast genau 90 Minuten. „Klar war, dass ich mir heute irgendwann noch einen Schuss nehme. Ich hatte mir das ganz fest vorgenommen“, sagte Schmid.

Tore wie Marco Reus schießen

„Der Pass vorher von Derrick war super, der Ball geht genau da hin, wo es der Abwehr wehtut. Es war danach dann nicht mein bester Pass zu Justin, aber er legt ihn dafür perfekt wieder ab, weil er genau weiß, was ich für Bälle brauche.“ Eine Szene, die sicherlich nicht nur, aber eben auch beim gebürtigen Grazer Appetit auf mehr gemacht hat. „Ich könnte diese Bälle sicherlich noch öfter bekommen, denn wenn man die Abwehr ins Fallen bringt und dann schnell rausspielt, hat man die Zeit für zwei schöne Kontakte und einen guten Schuss“, meinte Schmid, der einen prominenten Vergleich wählte. „Marco Reus hat früher exakt so seine Tore erzielt. Wenn wir das häufiger hinbekommen, ist die Wahrscheinlichkeit auch höher, Tore zu schießen.“

Ein ganz zentrales Element auf dem Weg zum Jubeln ist dabei der Zusammenhalt im Team. Oder wie es Romano Schmid fast schon kitschig beschrieb: „Ich würde sogar sagen, dass wir uns wahrscheinlich lieben.“ Warum? Weil die Mannschaft füreinander arbeitet, miteinander kämpft – aber eben auch mal Tacheles redet. „Wir streiten unter der Woche auch mal – und das ist das Schöne, denn es gehört auch dazu, dass wir uns die Meinung sagen können. Das ist außergewöhnlich und gefällt mir. Deshalb sind wir als Mannschaft sehr weit.“

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