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Standprobleme Werder rätselt über Rutschpartie in Mainz

Nicht nur Niclas Füllkrug passierte es, auch Weiser und Bittencourt hatten damit zu kämpfen. Einige Werder-Profis legten sich in Mainz unfreiwillig auf den Hosenboden. Woran lag das?
09.04.2023, 11:44 Uhr
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Von mwi/dco

Plötzlich bot sich Niclas Füllkrug in der 36. Minute auf halbrechter Position, tief in der Mainzer Hälfte, nach einem öffnenden Pass endlich einmal ganz viel grüne Wiese – und Werder Bremens bis dahin blass gebliebener Top-Stürmer setzte gegen zwei Mainzer Gegenspieler zum Vollsprint an. Mit einem Hackentrick ließ er den ersten, Stefan Bell, geschickt ins Leere laufen, doch ehe der 30-Jährige den Ball zum mitgelaufenen Marvin Ducksch rüberlegen konnte, passierte etwas, was an diesem Nachmittag auf dem seifigen Geläuf in der Mainzer Mewa Arena noch häufiger passieren sollte: Füllkrug verlor den Halt und rutschte einfach weg. Aussichtsreiche Torchance? Verpufft! Sehr zum Unmut des Nationalspielers, der fast schon verzweifelt auf die Unglücksstelle deutete und wie ein Rohrspatz vor sich hin schimpfte. 

„Ich weiß auch nicht, was da los war. Mehr als Stollenschuhe anziehen, kann man nicht“, sagte Werders Matchwinner nach dem Last-Minute-Remis in Mainz (2:2) achselzuckend in der Mixed-Zone und erklärte: „Ich laufe ja zweimal im Eins-gegen-eins auf meinen Gegenspieler zu und will nach innen abkappen, um Duckschi den Ball reinzulegen. Und dann liege ich zweimal auf dem Boden. Es lag wirklich am Platz.“

Eine ähnliche Beobachtung hatte auch Werder-Kapitän Marco Friedl gemacht. „Wenn wir mal durchgekommen sind, sind wir vorne eigentlich immer ausgerutscht“, sagte der Österreicher und betonte: „Das ist heute extrem aufgefallen, aber ich weiß nicht, woran es lag. Vielleicht falsches Schuhwerk? Das war schon sehr merkwürdig heute.“ In der Tat war Füllkrug bei Weitem nicht der einzige Spieler, der mit Standproblemen zu kämpfen hatte. „Auch Mitch ist es zweimal passiert, Romano ist es zweimal passiert und Leo auch“, erklärte Füllkrug, der aber wie Friedl keine richtige Erklärung dafür parat hatte. Zumal Werders Lebensversicherung lange Zeit überhaupt „nicht das Gefühl hatte, dass es rutschig gewesen ist“. Aber in den entscheidenden Momenten, in denen er Fahrt aufnehmen und die Richtung wechseln wollte, „lag ich auf dem Boden. Das hat mich total geärgert“, haderte Füllkrug, verwies abermals auf seine untergeschraubten Eisenstollen und betonte, so etwas in seinen bisher 135 Bundesliga-Einsätzen „noch nicht erlebt“ zu haben.

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Immerhin bewiesen Füllkrug und Co. aber doch in zwei entscheidenden Szenen ihre Standfestigkeit: Den späten 0:1-Rückstand durch Ludovic Ajorque (85.), konterte Jens Stage (87.) umgehend zum 1:1. Und fast noch wichtiger: Als Nelson Weiper Mainz tief in der Nachspielzeit mit 2:1 in Front schoss (90.+3), schlug die Stunde von Stehaufmännchen Füllkrug, der mit seinem bereits 16. Saisontreffer zum nicht mehr für möglich gehaltenen Ausgleich für Werder Bremen traf und damit ganz nebenbei seine neue persönliche Bestmarke aufstellte.

„Das spricht umso mehr für Fülle. Es ist nicht unbedingt sein Spiel gewesen, aber er braucht eben nur eine Chance und rettet uns dann den Punkt“, lobte Friedl den Bremer Punktgaranten. Auch Werder-Trainer Ole Werner nahm seine "haltlosen" Spieler in Schutz: „Wenn sowas in der Häufigkeit passiert, dann ist es wahrscheinlich schon so, dass es mit dem Rasen zu tun hat. Da hat die Mannschaft, die ein Heimspiel hat, sicherlich einen Vorteil, weil sie den Platz besser kennt. Nächstes Jahr sind wir dann hoffentlich schlauer, wenn wir hierhin fahren“, sagte der 34-Jährige mit einem Lächeln. Die Bremer Rutschpartie war ja gerade noch mal gut ausgegangen. Schließlich war Werder an diesem Nachmittag einmal öfter aufgestanden als ausgerutscht.

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