Es ist das Thema, das den SV Werder Bremen derzeit besonders beschäftigt: die Gespräche über eine vorzeitige Vertragsverlängerung mit Cheftrainer Ole Werner. Mit deutlichen Worten hat der 37-Jährige am Donnerstagmittag klargemacht, worauf es für ihn ankommt: „Für Profifußball-Verhältnisse bin ich schon eine lange Zeit hier.
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Wenn man da immer wieder neue Energie schaffen möchte, gibt es nur zwei Möglichkeiten: Entweder es müssen sich um einen Trainer herum Dinge verändern, oder irgendwann ist es an dem Punkt, wo es für alle gut ist, wenn sich auf der Position des Trainers etwas tut.“ Aussagen, die den Druck auf die sportliche Leitung rund um Werders Leiter Profifußball Peter Niemeyer eindeutig erhöhen – insbesondere mit Blick auf frühzeitige, gezielte Kaderverstärkungen.
Noch am Donnerstagabend äußerte sich Niemeyer in einer Medienrunde am Rande des Testspiels beim Blumenthaler SV (6:4) zu den Äußerungen des Trainers: „Ich sehe nicht, dass wir in der Position sind, dass wir Ole etwas präsentieren müssen, sondern dass es ein Miteinander ist, wo wir alle in die Abläufe eingebunden sind.“ Was speziell im ersten Part nach einem Konter klingt, ordnet Niemeyer inhaltlich jedoch anders ein: „Wir machen etwas dann, wenn wir davon total überzeugt sind – und wenn es eine Marktchance gibt. Die Situation am Markt war bislang so einfach noch nicht gegeben.“ Mit anderen Worten: Werners Wunsch nach möglichst frühzeitiger Transferklarheit ist nachvollziehbar, ließ sich bisher aus Sicht der sportlichen Leitung aber nicht realisieren.
Besteht deshalb nun Reibung – oder gar die Möglichkeit, dass Werner mit seinen Aussagen bereits einem möglichen Abschied den Weg ebnet? „Nein“, sagt Niemeyer entschieden. „Wir sind da auf einer Wellenlänge. Das ist nicht irgendeine Vorwegnahme, sondern Oles Meinung – und die teilen wir absolut.“ Auch der Verein habe ein großes Interesse daran, frühzeitig Transfers umzusetzen. „Ich kann total verstehen, dass es wichtig ist, neue Spieler zu holen – weil dadurch Neugier, Ehrgeiz und frische Energie entstehen“, so Niemeyer weiter.
Bislang allerdings bleibt Werder auf dem Transfermarkt zurückhaltend. Während andere Clubs wie der SC Freiburg bereits einige Neuzugänge präsentiert haben, wartet man an der Weser – trotz einiger feststehender Abgänge – noch auf den ersten Zugang für die neue Saison. „Jeder Club verfolgt eine andere Transferpolitik. Wir sondieren den Markt und prüfen, was möglich ist – bisher hat sich daraus noch nichts ergeben“, erklärt Niemeyer die Situation. Gleichzeitig verweist er auf die vorhandene Kaderstruktur: „Wir sind von unserem bisherigen Gerüst überzeugt. Zudem haben wir junge Spieler, die wir unbedingt integrieren wollen.“
Werder legt die Karten auf den Tisch
Ob das am Ende auch Ole Werner überzeugt, bleibt offen. Der Trainer betonte: „Es geht um die richtigen Veränderungen – in der Mannschaft, im Trainerteam und im Staff.“ Nun liegt es an Clemens Fritz und Peter Niemeyer, genau diese Veränderungen aufzuzeigen, um eine weitere Zusammenarbeit mit Werner zu ermöglichen.
Auf die Frage eines Journalisten, ob man am Ende zueinanderfinden werde, antwortete Niemeyer vielsagend: „Ich weiß es nicht – darum geht es gerade auch nicht. Wir machen aktuell die Analyse, legen die Karten auf den Tisch. Alles Weitere muss Ole sagen.“ Dem SV Werder Bremen stehen also spannende Tage bevor.