In Jena hat Werder bereits vor Zuschauern gespielt, und auch das erste Bundesliga-Heimspiel gegen Hertha BSC muss nicht vor leeren Rängen ausgetragen werden. Wie der Bremer Senat am Sonntag mitteilte, dürfen 8500 Zuschauer am kommenden Sonnabend (15.30 Uhr) ins Weserstadion.
Der Senat sehe in dem von Werder vorgelegten Schutz- und Hygienekonzept eine gute Grundlage für einen sicheren Wiedereinstieg in den Sportbetrieb mit Zuschauerinnen und Zuschauern, heißt es in der Mitteilung. 8500 Zuschauer entsprechen einer Auslastung von etwa 20 Prozent der vorhandenen Kapazitäten. Das Weserstadion fasst 42.100 Zuschauer. Werden die Stehplätze in Sitzplätze, so wie es jetzt vorgeschrieben ist, liegt die Kapazität bei 37.400 Plätzen.
Bürgermeister Andreas Bovenschulte sagte: „Ich danke Werder für die guten und vertrauensvollen Gespräche. Werder hat ein exzellentes Hygienekonzept vorgelegt, auf dessen Grundlage ich es beim gegenwärtigen Infektionsgeschehen für vertretbar halte, wieder Zuschauer ins Stadion zu lassen.“
„Ein wichtiges Signal“
Werder-Präsident Hubertus Hess-Grunewald erklärte: „Das ist eine sehr gute Nachricht für den SV Werder Bremen. Wir freuen uns über dieses Ergebnis nach einem sehr konstruktiven Austausch mit der Bremer Politik und den Bremer Behörden und bedanken uns für die Weitsicht, uns die Vorbereitungszeit auf die Partie nächste Woche zu ermöglichen. Die Fans haben gefehlt. Und auch wenn es jetzt erst ein Anfang ist, so ist es doch ein wichtiges Signal, dass wir uns trauen können, nach Wegen zu suchen, um mit der Pandemie zu leben. Wir sind hochmotiviert, dieses Vertrauen zu rechtfertigen und den Spieltag akribisch vorzubereiten und umzusetzen."
Für die Zuschauer gibt es diverse Auflagen wie die Maskenpflicht außer am Sitzplatz, personalisierte Tickets oder das Betreten des Stadions zu festgelegten Zeiten. Werder verlost die Karten unter den Dauerkarteninhabern. Diese hatte der Klub bereits vorsorglich angeschrieben. Noch bis Montagmorgen können sie ihr Interesse an einem Stadionbesuch hinterlegen. Spätestens am Donnerstag will Werder die Dauerkarteninhaber informieren, die bei der Verlosung Glück hatten.
Der Bremer Senat betonte, dass er in den kommenden Tagen auf eine bundesweit einheitliche Lösung der Zuschauerfrage hoffe. Großveranstaltungen sind in Deutschland wegen der Corona-Pandemie zwar bis Jahresende verboten, doch unter bestimmten Voraussetzungen sind Ausnahmen möglich. Bislang gibt es daher einen Flickenteppich bei den Bundesliga-Klubs. Nach und nach erhielten immer mehr Vereine die Erlaubnis, mit Zuschauern in die Saison zu starten. RB Leipzig darf etwa mit rund 8500 Zuschauern planen, Hertha BSC mit etwa 4000, Frankfurt mit 6500.