Jetzt steht es offiziell fest: Oliver Burke wird den SV Werder Bremen nach Ablauf der Saison verlassen. Das hat der Bundesligist am Mittwochmittag offiziell bekannt gegeben und damit einen Bericht unserer Deichstube vom Dienstagabend bestätigt. Burkes neuer Klub wird in der Mitteilung nicht erwähnt. Nach Informationen unserer Deichstube handelt es sich dabei um den Bremer Bundesliga-Rivalen Union Berlin, was den Abgang des Stürmers für Werder umso schmerzhafter macht.
„Wir bedauern Olivers Entscheidung und hätten ihn auch gerne hierbehalten“, erklärt Sportchef Clemens Fritz, aus dessen Sätzen eine gute Portion Irritation über das Verhalten des Spielers herauszulesen ist. „Wir haben in den letzten Gesprächen mit unserem Angebot auch den zuvor geäußerten Vorstellungen des Spielers entsprochen und die in den letzten Wochen gezeigten starken Leistungen einbezogen. Anscheinend gibt es aber ein Angebot, dass sowohl finanziell als auch von der Laufzeit her deutlich höher ist als das unsere. Die Möglichkeit, weitere Anpassungen vorzunehmen, hatten wir aufgrund von Olivers Entscheidung leider nicht mehr.“ Weil Union Berlin den Bremern zuvorgekommen ist und den Club gemeinsam mit Burke vor vollendete Tatsachen gestellt hat.
Rückschlag für Personalplanung bei Werder
Am Mittwochvormittag waren Werders Offizielle über die Entscheidung informiert worden. Burke hatte bereits am Dienstag in Berlin den obligatorischen Medizincheck absolviert. Danach wurden letzte Details des Deals besprochen. Es ist davon auszugehen, dass Union ihn zeitnah als perfekt vermeldet.
Für Werder ist das ohne Frage ein Rückschlag in Sachen Personalplanung für die kommende Saison. Schließlich hatte sich Publikumsliebling Burke zuletzt auch sportlich ins Rampenlicht gespielt und mit seinen Toren dazu beigetragen, dass das Thema Europa am Osterdeich nach wie vor eines ist. Zwei Angebote des Vereins – beim ersten soll Burkes Grundgehalt um etwa 40 Prozent reduziert gewesen sein – hatte die Spielerseite zurückgewiesen. „Grundsätzlich müssen wir bei allen Verträgen eine Gesamtbetrachtung sowohl beim Spieler als auch mit Blick auf das Kadergefüge vornehmen. Hier geht es um Gehälter, Laufzeiten sowie eine Überzeugung in Entwicklungspotenziale“, erklärt Clemens Fritz. Und betont: „Daher können und wollen wir auch nicht alles mitgehen.“ Vier Spiele bleiben Oliver Burke nun noch im Werder-Trikot – eines davon kurioserweise gegen seinen neuen Verein Union Berlin (Samstag, 3. Mai, 15.30 Uhr). „Trotz der Entscheidung sind wir davon überzeugt, dass Oli sich bis zum Schluss voll reinhängen und alles für Werder geben wird“, sagt Fritz.