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Werder-Stürmer "Es ist eine bittere Verletzung": Das bedeutet der Ducksch-Ausfall

Wegen einer Wadenverletzung fällt der Stürmer mehrere Wochen aus, auch im Trainingslager. Welche Auswirkungen das auf Marvin Duckschs Zukunft hat – und Werders Transferpläne.
09.07.2025, 17:00 Uhr
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Von Bjarne Voigt

Gegen Viertel vor zehn fuhr Marvin Ducksch am Mittwochmorgen am Weserstadion vor. Als der Stürmer des SV Werder Bremen sich vom Parkplatz in Richtung Kabinentrakt bewegte, humpelte er sichtbar – zwar ohne Krücken, aber doch spürbar beeinträchtigt. Die Wadenverletzung, die sich der 31-Jährige bereits am Montag im Auftakttraining nach rund einer Viertelstunde zugezogen hatte, wird mehrere Wochen Ausfallzeit nach sich ziehen. Eine Rückkehr ins Teamtraining ist vorerst nicht absehbar.

„Im Trainingslager im Zillertal wird er noch nicht wieder mittrainieren können“, erklärt Sportchef Clemens Fritz im Gespräch mit unserer Deichstube. Ein Einsatz beim Pflichtspielauftakt im DFB-Pokal am 15. August bei Arminia Bielefeld (20.45 Uhr) ist damit fraglich – genauso wie Duckschs genereller Verbleib in Bremen.

Oberschenkelverletzung war gut ausgeheilt

Ein kurzer Rückblick: Am letzten Spieltag der vergangenen Saison hatte sich der Stürmer beim Auswärtsspiel in Heidenheim eine Oberschenkelverletzung zugezogen. Die anschließenden Testspiele nach der Bundesliga-Saison verpasste er. Die jetzige Verletzung betrifft allerdings die Wade – und ist laut Fritz nicht auf die damalige Blessur zurückzuführen: „Marvin hat sich während der Urlaubszeit mehrfach wegen seiner Verletzung aus dem Heidenheim-Spiel behandeln lassen und ein Reha-Programm absolviert. Die Verletzung war gut ausgeheilt, vor dem Trainingsstart gab es im Oberschenkel keine Beschwerden mehr.“

Gerade deshalb ist der erneute Rückschlag zum Auftakt umso unglücklicher – für Ducksch selbst wie auch für das Trainerteam um Horst Steffen, das nun über einen langen Zeitraum der Saisonvorbereitung auf den Angreifer verzichten muss. „Es ist eine bittere Verletzung – sowohl für uns als auch für Marvin. Jede Verletzung ist unabhängig vom Zeitpunkt ärgerlich“, sagt Fritz. „Jetzt geht es darum, gemeinsam das Beste aus der Situation zu machen und zu hoffen, dass Duckschi schnell wieder in den Tritt kommt.“

Transfergespräche erschwert

Ein zeitnahes Comeback wäre gleich aus mehreren Gründen wichtig, denn der Stürmer gilt nach wie vor als potenzieller Verkaufskandidat. Zwar verlängerte sich sein Vertrag im Frühjahr automatisch bis 2026, da er eine festgelegte Einsatzanzahl erreichte. Dennoch hatte der gebürtige Dortmunder selbst nach dem letzten Saisonspiel in Heidenheim, angesprochen auf seinen Treffer zum zwischenzeitlichen 3:0, mit einem vielsagenden Zitat die Gerüchte angefacht: „Das war auf keinen Fall eine Liebeserklärung für Werder Bremen. Ich habe mich einfach darüber gefreut, dass ich wahrscheinlich zum letzten Mal mit dem ein oder anderen auf dem Platz stand.“

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Auch die Vereinsführung hatte in den vergangenen Wochen und Monaten mehrfach öffentlich betont, bei einem passenden Angebot gesprächsbereit zu sein. Laut Deichstube-Informationen liegt aktuell jedoch weiterhin keine konkrete Anfrage für Ducksch vor. Die mehrwöchige Ausfallzeit erschwert mögliche Verhandlungen zusätzlich – auch wenn das Transferfenster noch bis zum 1. September geöffnet ist.

Wie Werder im Sturm aufstocken will

Unabhängig von Duckschs Verbleib will Werder im Angriff nachlegen. „Wir wollen und werden in der Offensive noch etwas machen. Gleichzeitig müssen wir schauen, was sich auf der Abgangsseite noch entwickelt“, sagt Fritz. Klar ist: Die Offensive der Grün-Weißen wird sich personell noch mehr verändern als ohnehin schon. Schließlich ist das Erfolgsduo der Rückrunde bestehend aus Ducksch und Oliver Burke, der Werder ablösefrei in Richtung Union Berlin verlassen hat, jetzt spätestens mit der Ducksch-Verletzung endgültig dahin. Doch auch darüber hinaus könnte noch reichlich Bewegung in den Bremer Sturm kommen.

Während Keke Topp (künftig mit der Rückennummer 9) und Marco Grüll nicht als Wechselkandidaten gelten, ist bei Dawid Kownacki die Zukunft offen. Der Pole hatte mehrfach öffentlich erklärt, gerne bei Fortuna Düsseldorf bleiben zu wollen, wohin er in der Vorsaison ausgeliehen war. Bislang kann der Zweitligist jedoch die von Werder geforderte Ablösesumme im niedrigen Millionenbereich nicht stemmen. Auch Justin Njinmah, zwischenzeitlich ebenfalls als Verkaufskandidat gehandelt, möchte sich dem Vernehmen nach zunächst ein eigenes Bild vom neuen Spielsystem machen – ein Verbleib erscheint momentan durchaus möglich. Ein Angreifer wird den Verein dennoch mit großer Wahrscheinlichkeit noch verlassen müssen. Fritz stellt klar: „Wir werden in der neuen Saison nicht wieder mit sechs Stürmern im Kader arbeiten, da unser neues Spielsystem sowohl mit zwei als auch mit einem Mittelstürmer funktioniert.“

Als potenzieller Neuzugang kursierte zuletzt der Name Noah Okafor vom AC Mailand. Nach Deichstube-Informationen befindet sich der Schweizer zwar tatsächlich auf dem Bremer Radar – bei einem Marktwert von 13 Millionen Euro ist Werder allerdings maximal in Lauerstellung. Ein Transfer gilt nach derzeitigem Stand nicht unbedingt als realistisch.

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