Einen Funken Resthoffnung gibt es noch. Allzu groß ist er aber nicht. Denn es muss schon eine ganze Menge passieren, dass es Marco Friedl doch noch zur Fußball-Europameisterschaft in Deutschland schafft. Im vorläufigen Aufgebot der Österreicher steht der Kapitän des SV Werder Bremen anders als Teamkollege Romano Schmid oder Bald-Mitspieler Marco Grüll nämlich nicht, der Name des 26-Jährigen taucht lediglich auf der Liste jener Profis auf, die im Notfall von Bundestrainer Ralf Rangnick nachnominiert werden können. Und so heißt es jetzt Urlaub statt Extraschicht, die sich der Abwehrspieler aufgrund seiner guten Leistungen in den vergangenen Wochen durchaus verdient hätte.
Werder-Trainer Ole Werner stärkt Friedl
„Wir haben natürlich kurz darüber gesprochen“, sagt Werder-Coach Ole Werner: „Selbstverständlich wäre Marco auch gerne dabei gewesen. Ich glaube, er hat sich hervorragend entwickelt, war zuletzt für mich auch einer der Top-Verteidiger in der Bundesliga.“ Berufskollege Rangnick berücksichtigte Friedl dennoch nicht. „Der Nationaltrainer hat sich für andere entschieden - das muss man akzeptieren", meint Werner. Der Bremer Abwehrchef selbst richtet den Blick bereits wieder in die Zukunft, wenngleich er dabei unbeabsichtigt ganz kurz mit den Gefühlen des einen oder anderen Anhängers spielte.
Am Samstag meldete sich der Innenverteidiger via Instagram zu Wort und leitete sein Statement dabei mit der Formel „Liebe Werder-Fans“ ein – wie in den Kommentaren darunter zu sehen ist, hatten einige Leser deshalb direkt befürchtet, dass Friedl im weiteren Verlauf des Textes seinen Abschied von der Weser verkünden würde. Doch weit gefehlt. Der Bremer Führungsspieler erklärte stattdessen: „Eine Saison mit einigen Herausforderungen, aber überwiegend positiven Momenten geht zu Ende. Ich möchte mich bei euch für eure Unterstützung, sei es im Weserstadion oder auswärts, bedanken. Es ist schade, dass es am Ende nicht für mehr gereicht hat.“ Und weiter: „Jetzt heißt es, sich zu erholen, um nächstes Jahr voll angreifen zu können.“