Am Wochenende hatten beide noch für den SV Werder Bremen getroffen und gejubelt. Die Leistung beim begeisternden 4:1-Sieg der Grün-Weißen gegen den VfL Bochum dürfte so etwas wie ein letztes Bewerbungsschreiben von Romano Schmid und Marco Friedl gewesen sein, um bei der Europameisterschaft 2024 für Österreichs Nationalmannschaft dabei zu sein. Gereicht hat es am Ende aber nur für einen der beiden: Lediglich Romano Schmid wurde am Dienstagabend von Nationaltrainer Ralf Rangnick in den vorläufigen EM-Kader berufen, Marco Friedl muss sich auf Abruf bereithalten. Dafür darf ein Bald-Bremer jubeln: Marco Grüll, der von Rapid Wien an die Weser wechselt, erhielt eine Einladung für die Vorbereitung.
Bis zuletzt hatte Friedl dank seiner starken Leistungen in der abgelaufenen Spielzeit auf eine Rückkehr ins ÖFB-Team gehofft – allerdings vergebens. Dass er auf den letzten Drücker doch noch zum Team stoßen wird, erscheint eher unwahrscheinlich. Schließlich müssen aus dem vorläufigen, 29-köpfigen Aufgebot bis zum 7. Juni erstmal noch mindestens drei Profis gestrichen werden. Letztmals bei einem Länderspiel dabei war Friedl im September 2022, sein letztes Spiel bestritt der 26-Jährige vor fast genau zwei Jahren.
Grün-weiße Serie österreichischer EM-Teilnehmer
Dass Friedls Kollege Romano Schmid im vorläufigen Aufgebot Österreichs steht, ist keine Überraschung. Der Mittelfeldspieler zeigte nicht nur beim SV Werder Bremen zuletzt starke Leistungen, sondern präsentierte sich auch in den vergangenen Länderspielen im ÖFB-Dress in guter Form.
Sollte es Romano Schmid tatsächlich in das endgültige Aufgebot schaffen, würde der Profi des SV Werder Bremen die grün-weiße Serie in der österreichischen Nationalmannschaft fortsetzen. So würde nach Martin Harnik 2008, Zlatko Junuzovic 2016 und Marco Friedl 2020 zum vierten Mal in Folge ein Legionär aus Bremen im EM-Kader Österreichs stehen. Gelingt Friedl am Ende sogar doch noch der Sprung in den Kader, wären es erstmals sogar zwei - und mit Grüll, der ab dem 1. Juli als Werder-Profi gilt, eigentlich sogar drei. Österreich tritt bei der Europameisterschaft in der spannenden Gruppe D an. Gegner dort sind Frankreich (17. Juni, 21 Uhr, Düsseldorf), Polen (21. Juni, 18 Uhr, Berlin) und die Niederlande (25. Juni, 18 Uhr, Berlin).
Bisher nahm die österreichische Nationalmannschaft fünf Mal an einer Europameisterschaft teil. Die Erfolge sind dabei jedoch recht überschaubar. Nach 1960 (Viertelfinale) und 1964 (Achtelfinale) war die Alpenrepublik erst wieder 2008 als Gastgeber bei einer Endrunde dabei. Genau wie 2016 kamen die Österreicher damals aber nicht über die Gruppenphase hinaus. 2021 reichte es immerhin fürs Achtelfinale, wo dann aber gegen den späteren Europameister Italien Schluss war.