Doppeltorschütze „Hat noch mal einen Schritt gemacht“: Werder feiert Ducksch

Marvin Ducksch musste zuletzt Kritik einstecken, sein Trainer Ole Werner hat jedoch immer zu ihm gehalten. Nun zahlte der Stürmer mit zwei wichtigen Treffern zurück – er rechnet trotzdem mit Kritik.
18.03.2023, 07:17 Uhr
Lesedauer: 2 Min
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Von mbü/kni

Einen Geniestreich hatte er noch. Und es war einer, der alle, die es mit dem SV Werder Bremen halten, erleichternd jubeln ließ. Marvin Ducksch hatte bereits sehenswert zum zwischenzeitlichen 1:1 getroffen, doch sein Schlenzer in den Schlussminuten zum 2:2-Endstand beim Auswärtsspiel gegen Borussia Mönchengladbach war mal wieder ein echter Hingucker. Einer, der vielleicht sogar ein paar Kritiker verstummen ließ, die dem 29-Jährigen gern die Qualität für die Bundesliga absprechen. „Ich bekomme ja immer wieder Kritik, heute wird es wahrscheinlich auch wieder welche geben, obwohl ich zwei Tore geschossen habe“, sagte Ducksch wenig später und lächelte süffisant. „Das spornt mich aber nur an, noch mehr an mir zu arbeiten, als ich es eh schon tue.“

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Die Folgen dieses Aufwands sind aktuell auf dem Platz zu sehen. Ducksch traf nicht nur in Gladbach doppelt, sondern hat allein in der zweiten Saisonhälfte bislang fünf Mal zugeschlagen. Insgesamt steht er bei acht Toren, das selbst gesteckte Ziel der Zweistelligkeit ist nicht mehr fern. „Ich finde, Duckschi hat gerade auch in der Rückrunde noch mal einen krassen Schritt gemacht, trifft extrem konstant jetzt gerade, bereitet auch immer wieder vor und macht seine Sache sehr, sehr gut“, schwärmte Niclas Füllkrug im Gespräch mit „DAZN“. „Am Ende muss man sagen, dass er uns mit seiner individuellen Qualität den Punkt mitnimmt.“ Zumindest beim Schlusspunkt war aber auch der deutsche Nationalspieler nicht ganz unbeteiligt, der einmal mehr als Anspielstation und Ableger gefiel. „Man weiß natürlich, was der andere kann“, beschrieb der 30-Jährige das nahezu blinde Verständnis, das die beiden Angreifer schon seit Werders Zweitliga-Intermezzo auszeichnet.

Sogar so sehr, dass Füllkrug die Frage beantworten musste, ob das Bremer Offensivduo nicht auch gemeinsam ein Fall für Bundestrainer Hansi Flick sein könnte. „Ich glaube, Werbung macht Duckschi ganz für sich alleine“, gab sich Füllkrug, der die kommenden Länderspiele erneut als Teil des DFB-Trosses erleben wird, diplomatisch. „Ich glaube, Hansi hat alle im Blick und hat ja jetzt auch ein bisschen überraschender nominiert, ein paar Neulinge dazu genommen und ich glaube, dass da für keinen die Tür zu ist. Duckschi spielt im Moment auf jeden Fall sehr, sehr gut.“

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Ein anderer Trainer hatte ohnehin nie Zweifel an Marvin Ducksch: Werders Chefcoach Ole Werner. In der Bremer Startelf ist der aktuelle Doppelpacker ein Fixpunkt, wird von den Verantwortlichen nicht ausnahmslos an Torerfolgen gemessen. „Sicherlich war auch mal das eine oder andere Spiel dabei, wo er Sachen noch besser machen kann“, sagte Werner, der in den unüberhörbaren negativen Tenor, den es mitunter von Fans oder Medien gibt, aber nicht einstimmen will. „Es wurde vor der Saison darüber gesprochen: Kann der Bundesliga spielen? Jetzt steht er bei acht Toren“, hob der 34-Jährige hervor und scherzte mit Blick auf das zwischenzeitliche 1:1, als Ducksch einen gegnerischen Verteidiger samt Torhüter umkurvt hatte: „Er ist einfach ein sehr schneller Spieler, das hat man da gesehen.“ Auch Jens Stage war vom Auftritt seines Teamkollegen angetan: „Wir wussten, zu was er in der Lage ist. Es ist einfach schön, zu sehen, dass er zwei Tore gemacht hat.“

Marvin Ducksch gefiel natürlich auch der persönliche Ertrag – noch mehr aber der mannschaftliche: „Ich glaube, dass wir das Spiel vielleicht auch verdient hätten gewinnen können mit den Möglichkeiten, die wir in der ersten Halbzeit hatten“, urteilte er. „Aber nichtsdestotrotz: Wenn wir am Ende zwei Mal zurückkommen, können wir den Punkt ganz gut mitnehmen.“ Einen Punkt, den Marvin Ducksch durch seine beiden schönen Treffer überhaupt erst möglich gemacht hatte.

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