Sie haben gut dagegengehalten, für eine Überraschung reichte es letztlich aber nicht. Österreich hat sein Auftaktspiel bei der Europameisterschaft gegen Frankreich knapp mit 0:1 (0:1) verloren. Ein Eigentor von Maximilian Wöber aus der ersten Halbzeit war letztlich entscheidend. Romano Schmid wurde kurz vor dem Ende eingewechselt und feierte so immerhin sein EM-Debüt. Marco Grüll, Sommerneuzugang des SV Werder Bremen, kam dagegen nicht zum Einsatz.
Von der Bank aus sahen die Profis des SV Werder Bremen, wie das als Mitfavorit auf den EM-Titel eingeschätzte Frankreich einen starken Start erwischte. Das Star-Ensemble um Kylian Mbappé agierte in der Anfangsphase klar überlegen und drückend. Den ersten gefährlichen Abschluss von Mbappé konnte Österreichs Keeper Patrick Pentz aber parieren. Mit zunehmender Spielzeit verpuffte die Offensivpower der Franzosen zunächst.
Auch, weil sich die Österreicher stabilisierten und selbst versuchten, Torchancen zu initiieren. So richtig gefährlich wurde die mit Bundesliga-Stars gespickte Elf von Trainer Ralf Rangnick dabei zunächst nicht. Aber dann: Dortmunds Marcel Sabitzer legte mustergültig auf Christoph Baumgartner ab, doch der Leipziger scheiterte frei vorm Tor an Keeper Mike Maignan (36.). Rund zwei Minuten später sollte sich das rächen – und zwar auf die denkbar bitterste Weise: Maximilian Wöber köpfte eine Mbappé-Flanke unglücklich ins eigene Tor – 1:0 für Frankreich (38.).
Auch im zweiten Durchgang hatte Kylian Mbappé die erste dicke Gelegenheit. Der Weltklasse-Stürmer vergab nach tollem Sprint aber überraschend kläglich frei vor Keeper Pentz. Bei Österreich sollte unter anderem Marko Arnautovic, Ex-Stürmer des SV Werder Bremen, für neuen Schwung sorgen (kam für Michael Gregoritsch, 59.). Die Alpenrepublik spielte zwar auch weiterhin engagiert mit, zu nennenswerten Torchancen kam aber nur noch Frankreich.
Kurz vor Schluss zog ÖFB-Coach Rangnick schließlich noch seinen letzten Wechsel: Romano Schmid kam für Konrad Laimer in die Partie (90.+2) und feierte so sein EM-Debüt. In den insgesamt neun Minuten Nachspielzeit konnte der quirlige Mittelfeldspieler sich aber nicht mehr entscheidend in Szene setzen, Frankreich rettete den knappen, aber verdienten Sieg über die Zeit. Bereits am Vortag hatte sich in der Gruppe D die Niederlande mit 2:1 gegen Polen durchgesetzt. Die Österreicher um Werder Bremens Romano Schmid und SVW-Neuzugang Marco Grüll belegen in der Tabelle daher vorerst den letzten Platz. Nach dem zweiten Spiel gegen Polen (Freitag, 18 Uhr) kann das aber schon ganz anders aussehen.
Nasenbeinbruch? Sorgen um Frankreichs Superstar Kylian Mbappé
Frankreichs Nationalteam bangt nach dem EM-Auftaktsieg gegen Österreich um Kapitän Kylian Mbappé. Beim Superstar der Équipe Tricolore besteht der Verdacht auf einen Nasenbeinbruch. Damit wäre ein Einsatz im nächsten Vorrundenspiel am Freitag gegen die Niederlande fraglich.
„Wenn es so kommt, werden wir auch ohne ihn kämpfen“, sagte Nationaltrainer Didier Deschamps nach dem 1:0 (1:0) in Düsseldorf gegen Österreich. „Es geht ihm gar nicht gut. Er ist jetzt bei den Ärzten. Mehr kann ich dazu nicht sagen. Aber es ist kompliziert“, sagte Deschamps weiter.
Nach Informationen der dpa wurde der 25 Jahre alte Mbappé in die Uniklinik Düsseldorf gebracht. Ob der zukünftige Offensivstar von Real Madrid dort operiert werden musste, war zunächst noch unklar.
Mbappé zog sich die Verletzung kurz vor Schluss bei einem Zweikampf zu, als er bei einem Kopfballversuch mit seiner Nase mit voller Wucht die Schulter von Kevin Danso traf. Der französische Kapitän musste daraufhin mit stark blutender Nase ausgewechselt werden. „Es sieht so aus, als ob die Nase durch ist. Das ist natürlich ärgerlich“, sagte Michael Ballack als Experte bei MagentaTV.