Der ein oder andere Kopf wurde im Parkstadion ganz besonders in die Höhe gestreckt. Wo war er denn nun, der teure Neuzugang des SV Werder Bremen, fragten sich gleich mehrere Fans der Grün-Weißen. Doch wie zuvor angekündigt, war Samuel Mbangula nicht Teil des Testspiels gegen den Serie-A-Club Parma Calcio (0:0). Der 21-jährige Belgier, der demnächst das Offensivspiel der Grün-Weißen nachhaltig beleben soll, hatte stattdessen ein paar Stunden zuvor schon ein individuelles Programm absolviert. Die Hoffnungen der Anhänger sind jetzt groß, dass der Zehn-Millionen-Euro-Transfer am kommenden Freitag beim Doppeltest gegen Bundesliga-Konkurrent TSG Hoffenheim (12 und 14 Uhr im österreichischen Schwaz) erstmals im Werder-Trikot zeigen wird, was er draufhat – doch ein dortiger Einsatz ist keineswegs gesichert.
„Wir schauen, dass die Belastung gut gesteuert wird. Er hat durch die Club-WM lange weitertrainieren müssen und erst danach seinen Urlaub gehabt“, sagt Peter Niemeyer als Leiter Profifußball. „Deshalb gilt es jetzt, die Schritte langsam zu gehen.“ Nach einem regenerativen Sonntag stehen für die Bremer Profis ab Montag wieder die nächsten kräftezehrenden Einheiten an, auch Mbangula dürfte dort nun einen wesentlich größeren Part übernehmen. „Wir haben jetzt eine ganze Woche Zeit und er wird sicherlich immer mehr integriert werden“, kündigt Niemeyer an, „aber ob es dann am Freitag soweit ist, dass er spielen wird, möchte ich lieber noch offenlassen.“
Keinerlei Zweifel gibt es derweil am Charakter und der Qualität Mbangulas. „Ich war beeindruckt von seiner Klarheit, die er trotz seines jungen Alters schon in den Gesprächen mit uns an den Tag gelegt hat“, sagt Niemeyer, der natürlich auch registriert hat, dass der Wechsel von Juventus zu Werder nicht spurlos am Linksaußen vorbeibegangen ist. „Es passiert gerade sehr viel um ihn herum und die letzten Tage sind sicherlich anstrengend für ihn gewesen. Er wird bestimmt eine gewisse Zeit brauchen, um sich einzubringen“, meint der 41-Jährige deshalb. „Die Mannschaft hat ihn aber sehr gut aufgenommen, deshalb freue ich mich sehr auf die Dinge, die da kommen.“