Naby Keita ist krank. Wegen Magenbeschwerden hat der Profi des SV Werder Bremen das Abschlusstraining vor dem Heimspiel gegen RB Leipzig (Dienstag, 18.30 Uhr) am Montagvormittag verpasst. Statt auf dem Trainingsplatz weilte der Sommer-Neuzugang beim Arzt, wie Clemens Fritz als Werders Leiter Profifußball während der Pressekonferenz vor dem Spiel erklärte. Ob Keita beim Jahresabschluss gegen den Tabellendritten zum Bremer Aufgebot gehören kann, ist demnach fraglich, wenn auch noch nicht ausgeschlossen, berichtete Fritz, ehe er noch in anderer Sache zu Naby Keita befragt wurde. Es ging um das Thema Pünktlichkeit.
Nach Informationen unserer Deichstube stört es Teile der Bremer Mannschaft, dass Keita immer mal wieder durch Unpünktlichkeit auffällt – ebenso wie durch große Zurückhaltung beim Wahrnehmen von Sponsorenterminen, wie unsere Deichstube am Sonntag berichtete.
Als Fritz während der Pressekonferenz tags darauf auf das Thema angesprochen wurde, begann er seine Antwort mit allgemeiner Medienkritik und sagte: "Berichtet wird ja immer viel, und es stimmt auch nicht immer alles, was berichtet wird." Danach dementierte er den Keita-Artikel aber nicht, sondern fügte vielsagend an: "Es ist schon so, dass es im Laufe der Saison immer mal wieder die eine oder andere Unpünktlichkeit innerhalb der Mannschaft gibt. Das nehmen wir wahr und sanktionieren es je nach Bedarf. Bei Naby ist es so, dass das vergangene Halbjahr für ihn nicht einfach war. Gerade auch wegen der Verletzung hat er sich etwas schwer getan." Sanktioniert worden sei Keita von Werder aber nicht.
Keita spielte für Werder bisher lediglich 81 Minuten
Grundsätzlich können beide Seiten mit der bisherigen Zusammenarbeit nicht zufrieden sein, weil Keita aus Verletzungsgründen bisher lediglich 81 Pflichtspielminuten, verteilt auf drei Spiele, für Werder auf dem Platz stehen konnte. Zuletzt gehörte der 28-Jährige zwar drei Mal in Folge dem Kader an, schmorte in Stuttgart, gegen Augsburg und in Gladbach aber jeweils 90 Minuten lang auf der Bank.
"Nabys Erwartungshaltung war sicherlich auch eine andere", sagte Fritz bezogen auf den bisherigen Saisonverlauf und hielt fest: "Trotz alledem hat er von uns alle Unterstützung, die er braucht, damit wir noch eine Menge Spaß mit ihm haben werden." Worauf sich der Spieler, der Verein und die Fans aber sehr wahrscheinlich noch etwas gedulden müssen, denn schon vor Ende der Winterpause verabschiedet sich Keita zum Afrika-Cup (13. Januar bis 11. Februar).