Es ist ruhig geworden beim SV Werder Bremen um Naby Keita. Verwunderlich ist das nicht, schließlich ist der ehemalige Top-Star des FC Liverpool nach seinem Spiel-Boykott während der Partie in Leverkusen seit Mitte April suspendiert. Seitdem spult er nur noch ein individuelles Programm ab, von der Mannschaft ist er isoliert. Eine Rolle spielt er bei den Grün-Weißen aktuell also nicht. Könnte sich das zukünftig womöglich nochmal ändern?
Keita-Zukunft bei Werder ist weiter offen
„Erstmal hat Naby noch einen Vertrag“, sagt der scheidende Sportchef Frank Baumann und schiebt hinterher: „Es kann sich ja noch entwickeln. Ich erinnere da nur an Risikotransfers wie beispielsweise bei Niclas Füllkrug, bei denen es im ersten Jahr auch nicht funktioniert hat durch Verletzungen.“ Dass der Vergleich etwas hinkt, ist Baumann durchaus bewusst - dennoch betont er: „Auch wenn man es nicht direkt vergleichen kann, sollte man bei Naby die Hoffnung nicht aufgeben.“
Die Zukunft von Naby Keita ist damit auch knapp eine Woche nach Saisonende weiter offen. Dass der Kapitän der guineischen Nationalmannschaft, der jüngst jedoch nicht in den Kader seines Heimatlandes berufen wurde, noch eine Zukunft an der Weser hat, erscheint aber nach wie vor wenig realistisch. Zu viel ist in den vergangenen Monaten zwischen Werder und dem zunächst umjubelten Königstransfer passiert, zu wenig davon auf dem Platz.
Zur Erinnerung: Gerade einmal 106 Minuten verteilt auf fünf Einsätze hat Naby Keita für den SV Werder Bremen in der Bundesliga absolviert. Mehr war verletzungsbedingt nicht möglich. Dementsprechend gibt auch Frank Baumann zu, dass der mittlerweile 29-Jährige die Erwartungen nicht im Ansatz erfüllt hat. Allzu hart möchte der Sportchef mit der Verpflichtung aber dennoch nicht ins Gericht gehen. „Wir wussten, dass der Transfer ein gewisses Risiko ist. Es war aber sowohl wirtschaftlich als auch sportlich ein vertretbares Risiko.“
Dazu sollte nicht vergessen werden, welche Euphorie die Verpflichtung von Keita im vergangenen Sommer beim SV Werder Bremen ausgelöst hat – aus gutem Grund, wie Baumann erinnert: „Naby hätte, wenn er fit gewesen wäre, ein i-Tüpfelchen in unserem Mittelfeld sein können. Wir wussten aber, dass wir für den Fall, dass es nicht funktioniert, genügend gestandene Spieler und Auswahl im Mittelfeld haben, um eine gute Saison spielen zu können.“ Platz neun und die nur um zwei Tore verpasste Chance auf den Europapokal belegen das. Der SV Werder Bremen ist beim "Missverständnis Naby Keita" bisher also mit einem blauen Auge davongekommen. Die kommenden Wochen werden nun zeigen, wie es in der Causa weitergeht. So oder so wird es um diese Personalie dann weniger ruhig zugehen als zuletzt.