Zum Sieg reichte es zwar nicht mehr, aber die vermeintliche B-Elf des SV Werder Bremen hatte sich am Sonnabendnachmittag beim 3:3 (2:3) gegen Racing Straßburg gut verkauft. Allerdings waren auch die Franzosen mit ihrer zweiten Formation angetreten. Am Abend folgt dann Teil zwei des Testspiel-Doppelpacks mit den Stars beider Teams.
Werder-Trainer Ole Werner hatte wieder auf das neue 3-4-3-System gesetzt. Dabei feierte Milos Veljkovic sein Comeback nach überstandener Bauchmuskelverletzung. Er dirigierte die Dreierkette, die von Dikeni Salifou und Cimo Röcker komplettiert wurde. Das Mittelfeld bildeten Oliver Burke, Christian Groß, Ilia Gruev und Manuel Mbom. Vorne stürmten Romano Schmid, Nick Woltemade und Justin Njinmah.
Zu Beginn gab es große Abstimmungsprobleme. Da fiel das 1:0 der Gastgeber durch Lucas Perrin nach einer Ecke fast folgerichtig (5.). Allerdings monierte Woltemade ein Foulspiel. Der Treffer zählte trotzdem. Zehn Minuten später erhöhte Marvin Senaya sogar auf 2:0, weil ihm Gruev zu viel Freiraum ließ und Keeper Michael Zetterer nicht mehr rechtzeitig ins kurze Eck abgetaucht war.
Oliver Burke fällt bei Werder-Test erneut auf
Kurzzeitig sah es so aus, als würde Werder untergehen. Doch die Bremer wachten nun endlich auf. Burke zeigte eine starke Kombination mit Woltemade und schloss selbst zum Anschlusstreffer ab (24.). Der Schotte gehörte auf seiner neuen Position auf der rechten Außenbahn erneut zu den auffälligsten Akteuren. Wenn da nur nicht diese zu offensichtliche Enttäuschung wäre, wenn er mal übersehen wird. Dann vergisst Burke gerne mal den Rückwärtsgang.
Auch Schmid konnte auf sich aufmerksam machen. In der 33. Minute klaute er Keeper Alaa Bellaarouch den Ball und wurde dann umgerissen – Elfmeter. Den verwandelte Woltemade sicher zum 2:2. Jetzt war es ein richtig gutes Spiel. Der ansonsten ungewohnt unauffällige Gruev verpasste knapp das 3:2, das dann auf der anderen Seite fiel. Njinmah hatte einen langen Ball falsch eingeschätzt, wovon letztlich Lebo Mothibo mit dem 3:2 profitierte (44.). Solche kapitalen Fehler gehörten gerade bei den jungen Bremern immer wieder dazu, wie zum Beispiel auch bei Salifou.
Nach der Pause plätscherte die Partie etwas dahin, bis Schmid den schnellen Njinmah auf die Reise schickte. Der konnte vom eingewechselten Keeper Alexander Pierre nur noch durch ein Foul gestoppt werden. Njinmah schnappte sich sofort den Ball, um den Strafstoß selbst auszuführen. Mit Erfolg, ihm gelang in Füllkrug-Manier mit leichter Verzögerung beim Strafstoß das 3:3 (70.).
Trainer Werner wollte mehr, trieb sein Team noch einmal an. Es gab auch noch ein paar gute Gelegenheiten, doch das 4:3 wollte nicht mehr fallen. „Wir hätten das Spiel gewinnen müssen, haben das Spiel dominiert und hatten die besseren Chancen. Aber wir haben zu viele individuelle Fehler hinten gemacht, die Bälle nicht geklärt. Dann bekommst du solche dummen Gegentore. Trotzdem stand die Leistung heute im Vordergrund – und auf die können wir aufbauen“, meinte Veljkovic nach der Partie.
Und Werner urteilte: „Es waren keine guten Minuten von uns am Anfang, da waren wir etwas nachlässig. Aber über 70 Minuten waren wir schon die bessere Mannschaft, haben viele vernünftige Angriffe nach vorne gebracht. Manchmal fehlte allerdings der letzte saubere Pass oder die genaue Flanke. Wir haben es insgesamt aber vernünftig gemacht.“
Werder: Zetterer – Salifou, Veljkovic, Röcker – Burke, Groß, Gruev, Mbom – Schmid, Woltemade, Njinmah