Die Situation mit Stadionsponsor Wohninvest bleibt für den SV Werder Bremen vertrackt. Im vergangenen Februar war bekannt geworden, dass das Unternehmen aus dem baden-württembergischen Fellbach finanzielle Probleme hat – was sich auch auf die Zusammenarbeit mit dem Bundesligisten auswirkt. Seit 2019 ist die Firma schließlich Partner des Vereins, soll für insgesamt zehn Jahre seinen Namen mit der Spielstätte am Osterdeich verknüpfen dürfen. 30 Millionen Euro würde das am Ende insgesamt in die Bremer Kassen spülen, doch aktuell stocken die Zahlungen. Die Betreibergesellschaft BWS, die jeweils zur Hälfte Werder und der Stadt gehört, wartet schon länger auf ihr Geld, laut „Bild“ sei Wohninvest mittlerweile seit einem Jahr nicht mehr den Verpflichtungen nachgekommen. Auf drei Millionen Euro mussten die Hanseaten deshalb verzichten.
Zuletzt hielt der SV Werder nach Informationen unserer Deichstube trotz großer Besorgnis zum Unternehmen aus der Nähe von Stuttgart, traute diesem die Bewältigung der finanziellen Schieflage und somit auch die Wiederbelebung des Geldflusses an die Weser zu. Zumal eine Absichtserklärung seitens Wohninvest existiert, dass sich auf dem Bremer Konto bald wieder etwas tun soll. Parallel wurde sich bei den Grün-Weißen dennoch dafür gewappnet, dass das Immobilienunternehmen womöglich doch nicht mehr zahlen kann. So werden bereits gemeinsam mit Vermarkter Infront andere Optionen ausgelotet, ein ebenso logischer wie unausweichlicher Schritt. Grundsätzlich schätzen die Werder-Verantwortlichen die bisherige Kooperation mit Wohninvest, auch weil die Süddeutschen nach dem Abstieg 2021 auch in der 2. Liga zu gleichen Bedingungen weitermachten und obendrein den bis heute andauernden Gegenwind der Bremer Ultras still hinnahmen und -nehmen.
An anderer Stelle wurde eine Zusammenarbeit bereits vor einiger Zeit beendet: Beim Handball-Bundesligisten TVB Stuttgart, bei dem sich das Unternehmen ebenfalls als Sponsor engagiert hatte, ist nun nichts mehr von einer Verbindung zu sehen. „In Anbetracht der angespannten wirtschaftlichen Lage in der Immobilienbranche, haben der TVB Stuttgart und Wohninvest eine Vereinbarung getroffen, die beinhaltet, dass die Trikotfläche des Co-Sponsors vorübergehend freigegeben wird“, hieß es seinerseits in einer Mitteilung.