Fahren sie oder fahren sie nicht? Die Pläne für das Trainingslager im österreichischen Zell am Ziller sorgten in jüngster Vergangenheit für Verwirrung. Seit 2013 gehört die Zeit im Zillertal fest zum Terminkalender der Bremer Vorbereitung auf die Saison. Berichte über eine Absage – auch im WESER-KURIER – dementierte Werder: „Das Trainingslager ist bislang nicht abgesagt", teilte der Klub mit. "Wir müssen aber natürlich die Entwicklung in Österreich und die Entscheidungen über diese und den Start der neuen Saison abwarten."
Dass Werder noch keine Fakten schafft und den Trip streicht, zeigt, dass der Wille groß ist, trotz der ungewissen Umstände ins Zillertal zu reisen. Dass das nicht zu dem ursprünglich geplanten Termin zwischen dem 13. und 24. Juli möglich ist, wissen sie im Klub. Derzeit ist noch nicht absehbar, ob oder wann die unterbrochene Saison zu Ende gespielt wird. Und entsprechend auch nicht, wann die folgende Spielzeit beginnt.
Werder bekommt 250.000 Euro pro Jahr
Irgendwann wird es so weit sein – und dann würde Werder sich im Zillertal vorbereiten. So ist es zumindest geplant. Zu einem späteren Zeitpunkt dürften auch die Reisebeschränkungen gelockert werden, zumindest für das Nachbarland Österreich. Womöglich könnten also sogar Fans einen Trip mit Werder buchen.
Dass Werder am Zillertal festhält, liegt nicht nur daran, dass die Bedingungen vor Ort sehr gut sind und sich Mannschaft, Trainer- und Betreuerstab dort ausgesprochen wohl fühlen. Es liegt auch an dem Vertrag, der vergangenes Jahr bis 2022 verlängert wurde. Nach Informationen des WESER-KURIER bringt er Werder rund 250.000 Euro pro Jahr. Gekoppelt ist er in erster Linie an Bandenwerburg im Weserstadion, die dem Zillertal Fernseh-Präsenz ermöglicht. Und natürlich an die jährliche Sommervorbereitung in Zell am Ziller, die wiederum Medienpräsenz nach sich zieht und Werder-Fans anlockt, dort ihren Urlaub zu verbringen.
Die Bandenwerbung fällt aus, so lange kein Fußball gespielt wird. Reist Werder zur Vorbereitung nicht ins Zillertal, ergibt der Vertrag aus Sicht der Zillertaler Tourismus GmbH, dem Bremer Vertragspartner, wenig Sinn. Und in Zeiten wie diesen, in denen die finanzielle Lage sehr angespannt ist, ist Werder auf jede Einnahme angewiesen. Deshalb soll die Vorbereitung, wenn irgendwie möglich, in Zell am Ziller stattfinden.