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Werder-Keeper Warum Michael Zetterer für sein Foul gegen Darmstadt nur Gelb bekam

Ein Foul von Werder-Keeper Zetterer gegen Darmstadt bleibt ohne Platzverweis. Warum das so ist, erklärt der Sportliche Leiter der Bundesliga-Referees.
04.12.2024, 17:11 Uhr
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Von mwi

Es lief die 35. Spielminute, als schlagartig das ganze Weserstadion verstummte: Mit einem Steilpass war Darmstadts Isac Lidberg hinter die Abwehrkette des SV Werder Bremen geschickt worden, hatte sich den Ball vorgelegt, weshalb Michael Zetterer aus dem eigenen Strafraum angerauscht kam – und den Stürmer der Lilien unsanft von den Beinen holte. Der Zweitligist forderte vehement einen Platzverweis, Schiedsrichter Martin Petersen zückte jedoch nur den Gelben Karton. Aber warum eigentlich nicht Rot? So wie im Parallelspiel des FC Bayern gegen Bayer Leverkusen, in dem FCB-Keeper Manuel Neuer nach seinem rüden Bodycheck gegen den schnellen Jeremie Frimpong mit seinem ersten Platzverweis überhaupt frühzeitig duschen musste.

„Anders als beim Spiel in München war der Darmstädter Isac Lidberg mit dem Ball weiter vom Tor entfernt und nicht in einer zentralen Position. Er legte sich den Ball in Richtung Seitenauslinie vor, als er vom Bremer Torwart Michael Zetterer gefoult wurde“, argumentiert Peter Sippel, Sportlicher Leiter der Bundesliga-Referees, am Mittwoch gegenüber dem "kicker". Und weiter: „Der Torabschluss stand nicht unmittelbar bevor, somit wurde keine offensichtliche Torchance verhindert.“ Damit schlug Sippel in eine ähnliche Kerbe wie Werder-Trainer Ole Werner, für den die Verwarnung für Zetterer ebenfalls noch vertretbar gewesen war. „Ich glaube, dass noch zwei Spieler tiefer stehen als ,Zetti‘ und der Ball vom Tor weggeht. Deswegen kann man Gelb geben“, hatte der 36-Jährige unmittelbar nach dem Spiel erklärt, aber auch kritisiert: „Trotzdem war es eine unnötige Situation. Ich glaube nicht, dass wir da rauskommen müssen.“

Auch sein Darmstädter Pendant Florian Kohfeldt stimmte Werner mit etwas Abstand nach dem Spiel grundsätzlich zu – mit einer kleinen Einschränkung. „Ich gehe mit dem mit, was Ole sagt“, erklärte der frühere Werder-Trainer. „Trotzdem muss man auch sagen, dass Isac eine freie Schussbahn aufs Tor hatte. Und man kann auch über die Höhe des Kontaktes reden. Wahrscheinlich ist es eine Grauzone. Der Schiedsrichter hat so entschieden, das müssen wir so akzeptieren.“ Das fiel Gäste-Torwart Marcel Schuhen schon deutlich schwerer. Referee Petersen habe ihm die Entscheidung zwar gut erklärt, betonte der 31-Jährige am Dienstagabend bei Sky. Allerdings witterte er auch eine Ungleichbehandlung: „Die Frage, die ich mir stelle: Was ist, wenn ich da so rausgehe in Bremen?“, sagte der Keeper – und lieferte die Antwort gleich mit: „Hundertprozentig eine Rote Karte.“

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