Nicht nur für Marvin Ducksch, sondern auch für Mitchell Weiser soll der 15. Juni ein besonderes Datum sein. Per Ausstiegsklausel könnte der Außenbahnspieler den SV Werder Bremen verlassen – für eine Ablösesumme von drei Millionen Euro. So hat es unlängst „Sky“ berichtet. Clemens Fritz will sich zu Vertragsdetails nicht äußern, doch der Leiter Profifußball beim SV Werder Bremen stellt gegenüber unserer Deichstube noch einmal klar: „Wir sind in Gesprächen mit seiner Agentur und haben uns da klar positioniert: Wir wollen Mitchell behalten!“
Aktuell deutet auch nichts daraufhin, dass Weiser von seiner Option Gebrauch machen wird. Werder habe bislang noch kein entsprechendes Signal bekommen, so Fritz, der erst kürzlich nach dem Transfercoup von Naby Keita die guten Beziehungen zur Berateragentur Roof gelobt hatte. Dort steht auch Weiser unter Vertrag.
Der ehemalige U 21-Europameister hat in der vergangenen Saison durchaus für Aufsehen gesorgt. Mit zehn Assists belegt er Platz sechs im Bundesliga-Ranking, das vom Frankfurter Randal Kolo Muani (16 Vorlagen) angeführt wird – einem Stürmer wohlgemerkt. Weiser ist rechter Schienenspieler und muss sich dabei auch um die Defensive kümmern. Weil ihm das nicht immer optimal gelungen ist, war es von ihm nur eine sehr gute und eben keine überragende Saison. Der Ex-Leverkusener, der nach einer einjährigen Leihe im vergangenen Sommer endgültig ablösefrei an die Weser gewechselt ist, riskiert im Spielaufbau manchmal zu viel. Das führt zu Ballverlusten und immer wieder auch zu Gegentoren. Andererseits ist der 29-Jährige einer, der mit einer Einzelaktion den Unterschied machen kann und stets mutig bleibt. Bislang galt er als spielstärkster Profi im Kader. Naby Keita dürfte ihm diesen Rang nun streitig machen.
Werder Bremen: Weiser zögert mit Verlängerung
Weiser wird das nicht stören. Er strebt sportlich nach Höherem, da können Verstärkungen im Team nur helfen. Das dürfte auch der Grund sein, warum er mit der Vertragsverlängerung noch zögert. Weiser hat früher für den FC Bayern, Hertha BSC und Bayer Leverkusen international gespielt, da will er wieder hin.
Zudem träumt der gebürtige Troisdorfer von einer Karriere in der Nationalmannschaft. Weil er von Bundestrainer Hansi Flick nicht berücksichtigt wurde, liebäugelte Weiser zu Beginn des Jahres mit einem Platz im Kader von Algerien, der Heimat seines Großvaters. Sein Wunsch ging bislang allerdings nicht in Erfüllung, es gab keine Einladung. Nach einer Verletzung im Saisonendspurt hatte sich das Thema für diesen Sommer dann ohnehin erledigt. Weiser macht aktuell Urlaub, kuriert dabei seine Adduktorenverletzung aus. Anfang Juli wird er zurück in Bremen erwartet – seinen neuen Vertrag darf er aber gerne schon vorher unterzeichnen.