Vor ein paar Wochen sah es noch so aus, als würde am Sponsoren-Himmel die Sonne über dem Weserstadion aufgehen und der SV Werder Bremen kurz vor dem Abschluss mit einem neuen Namenssponsor für die Arena stehen. Doch die Verhandlungen führten offenbar zu keinem Ergebnis und es ist für diese Saison auch keine Einigung in Sicht. „Es gibt immer wieder Gespräche und loses Interesse. Wir würden natürlich – ähnlich wie Senatorin Kristina Vogt – eine schnelle Lösung favorisieren. Aber es ist ein Markt, bei dem interessierte Unternehmen nicht Schlange stehen“, erklärte Werder-Boss Klaus Filbry der „Bild“ und verriet dann: „Die Planung geht dahin, zur kommenden Saison einen neuen Partner zu präsentieren. Dass wir einen Sponsor brauchen, ist unstrittig.“
Seit 2019 hatte das Immobilien-Unternehmen Wohninvest jährlich drei Millionen Euro dafür bezahlt, den Vornamen für das Weserstadion liefern zu dürfen. Der Vertrag datierte eigentlich bis 2029, musste aber Ende Juni aufgelöst werden, weil Wohninvest einen Insolvenzantrag gestellt und die Zahlungen an die Bremer Weserstadion GmbH (BWS) schon länger eingestellt hatte. Die BWS betreibt das Weserstadion und gehört jeweils zur Hälfte Werder und der Stadt Bremen.
Da durch diverse Umbauten noch immer hohe Verbindlichkeiten in zweistelliger Millionenhöhe auf dem Stadion liegen, werden dringend zusätzliche Einnahmen zum normalen Spielbetrieb gebraucht. Wirtschaftssenatorin Vogt (Die Linke) hatte erst Ende August noch betont: „Ich hoffe doch sehr, dass wir noch in dieser Saison einen neuen Stadionpartner haben. Ansonsten wird es sowohl für die öffentliche Hand als auch für den Verein auf Dauer schwierig. Daraus habe ich nie einen Hehl gemacht.“