Der SV Werder Bremen hat im Auswärtsspiel gegen Bayern München für eine Sensation gesorgt: Mit 1:0 haben die Grün-Weißen den Rekordmeister vor eigenem Publikum geschlagen. Werder präsentierte sich dabei vom Start weg hellwach – und nutzte seine Chance. So haben sich die Profis geschlagen.
Michael Zetterer: Was für ein Tag für den Keeper! In seiner Geburtsstadt lange Zeit überraschend wenig gefordert und wenn doch, dann war er souverän zur Stelle - wie zum Beispiel bei Sanes spätem Flatterball. Danach ganz stark auch gegen den abschlussbereiten Kane und noch mehr gegen Tel – eine Doppel-Weltklasse-Parade. Note 1
Niklas Stark: Ob Kane, Musiala oder Sane - der Innenverteidiger behielt stets die Ruhe, verteidigte fast alles weg, auch wenn am Ende ein bisschen Glück dazukommen musste. Note 2
Marco Friedl: Gegen seinen Ex-Club nach einem kleinen Wackler sehr stabil als Abwehrchef. Bereitete zudem das 1:0 mit einem cleveren Ball auf Weiser vor. Note 1,5
Anthony Jung: Ein Querschläger in der Schlussphase, aber ansonsten eigentlich immer auf dem Posten und auch mal rotzfrech gegen Superstar Kane. Note 2
Mitchell Weiser: Hätte auch ein Bayern-Trikot tragen können, agierte gegen seinen Ex-Club nicht nur auf Augenhöhe, sondern düpierte die Stars auch immer wieder. Zwang Neuer mit einem abgefälschten Schuss erst zu einer Glanzparade (24.), um ihm dann nach einer ganz starken Einzelaktion gegen Davies und mit einem Hammer zum 1:0 keine Chance zu geben (59.). Auch defensiv stark, deswegen gibt es die Note 1

Mitchell Weiser gegen die Bayern bestens aufgelegt.
Senne Lynen: Wie schon im Hinspiel in der Startelf und dabei als Mittelmann des Sechser-Trios sehr aufmerksam. Konzentrierte sich vornehmlich auf seine Defensivaufgaben. Note 2,5
Jens Stage: Hätte Werder schon nach neun Minuten in Führung bringen können, doch allein vor Neuer fehlte ihm der nötige Speed. Als Sechser dagegen meistens flott genug unterwegs, gegen Musiala etwas zu sehr, weshalb das 1:0 nicht zählte. Unermüdlich schmiss sich der Däne bis zur letzten Sekunde den Bayern entgegen. Note 1,5
Felix Agu (bis 89.): Bekam auch in München auf der linken Seite den Vorzug vor Deman und lieferte sich tolle Duelle mit Coman. Wurde dabei auch nach vorne immer mutiger. Note 2
Romano Schmid (bis 84.): Nach zwei Spielen auf der Bank zurück in der Startelf und dabei als Bittencourt-Ersatz nicht nur extrem giftig, sondern auch sehr spielfreudig. In Abwesenheit von Ducksch war er für die Standards zuständig, wovon es allerdings nicht ganz so viele gab. Mit Gelb belastet war für ihn sicherheitshalber schon etwas früher Feierabend. Note 2
Nick Woltemade (bis 65.): Sollte in seinem 25. Bundesligaspiel vor allem vorne auch mal die Bälle halten – und nicht nur das gelang dem Ducksch-Ersatz richtig gut, er verteilte die Kugel immer wieder gut, war so viel unterwegs wie kaum ein anderer und auch enorm zweikampfstark. Dann schwanden ein wenig die Kräfte, deshalb vorzeitig runter. Note 2
Justin Njinmah (bis 89.): Cool, wie er allein vor Neuer das vermeintliche 1:0 erzielte, was dann wegen eines vorausgegangenen Foulspiels doch nicht zählte. Aber diese Szene passte bestens zum Spiel des jungen Angreifers, er stellte die Münchner nicht nur wegen seiner Schnelligkeit immer mal wieder vor Probleme. Note 2,5
Rafael Borré (ab 65.): Überraschend nicht in der Startelf, ersetzte dann im Angriff Woltemade und zeigte trotz aller Wechselgeschichten vollen Einsatz, wenngleich ihm spielerisch nicht viel gelang. Note -
Dawid Kownacki (ab 84.): Kam für Schmid, um vorne für Entlastung zu sorgen, musste dafür aber ganz viel nach hinten arbeiten, was er auch machte. Note -
Olivier Deman (ab 89.): Verteidigte für Agu auf der linken Seite und haute sich auch voll rein. Note -
Christian Groß (ab 89.): Sollte den Vorsprung mit über die Zeit bringen, was dem Oldie gelang. Note -